Tschaikowsky: Violinkonzert op. 35, Jules Conus, Violinkonzert

David Garrett

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 22. Oktober 2001
Verkaufsrang: 268 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0028947142829
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Tschaikowsky: Violinkonzert op. 35, Jules Conus, Violinkonzert - David Garrett
Verhangener Blick, wülstig lüsterne Mundpartie, schwarze Haartolle nebst Koteletten - man traut seinen Augen nicht. Ist er es oder nicht? Denn eigentlich sieht der Geiger David Garrett auf dem Cover seiner neuen CD aus wie ein leibhaftiger Sohn von Elvis Presley. Kann aber nicht sein, denn der Künstler aus Aachen und Sohn deutsch-amerikanischer Eltern ist noch sehr jung. Pure Ecstasy nennt sich seine jüngste CD mit dem Violinkonzert von Peter Tschaikowsky und einem anderen Violinkonzert des in unseren Breitengraden wenig bekannten Komponisten Jules Conus.
Mit dem King of Rock'n'Roll hat David Garrett, der auf einer Stradivari aus dem Jahr 1718 musiziert, nicht viel gemein. Es mag wohl an seiner Jugend liegen: Garrett liebt - bei aller technischen Bravour, Brillanz und Souveränität bei den horrenden Schwierigkeiten - die zärtelnde Geste, die gemütvolle Gebärde. Schwärmerisch etwa geht er das Finale bei Tschaikowsky an, inniger oder empfindsamer wird es dadurch leider nicht. Mickhael Pletnev streng geführtes Russisches National-Orchester und seine entschlackte Lesart der Partitur sorgen dafür, dass der Solist nicht entgleitet und in allzu sentimentale Gefilde abdriftet. "Im Falle von David Garrett kommt man um das Wort 'Jahrhundert-Talent' nicht herum", heißt es im Pressetext. Das Jahrhundert aber ist erst ein Jahr alt und deshalb bleibt abzuwarten. -Teresa Pieschacón Raphael