Musikladen - Dr. Hook and the Medicine Show

Manfred Sexauer, Uschi Nerke, Christine Röthig

DVD
Ausgabe vom 20. Dezember 2001
Verkaufsrang: 47861 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4031778120085
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Musikladen - Dr. Hook and the Medicine Show - Manfred Sexauer, Uschi Nerke, Christine Röthig
Es gab einmal eine Zeit, in der Rockstars ungepflegte lange Haare hatten, riesige Koteletten und Augenklappen trugen, während eines Auftritts durch das Mikrofon nach mehr Bier verlangten, einen sperrigen Bluesrock spielten und trotzdem Hits in den Charts hatten, die jeder kannte. Es war dieselbe Zeit, in der öffentliche Fernsehsender ausgezeichnete Musiksendungen im Programm hatten, bei denen keine vorgefertigten Videoclips zum Einsatz kamen, sondern angesagte internationale Bands live vor laufenden Kameras spielten und sich dabei schnell herausstellte, wer wirklich spielen konnte und wo nur clevere Produzenten am Werk waren. Zwar gab es kein Publikum im Studio, aber trotzdem entstand der Eindruck einer wirklichen Livesession. Eine solche Sendung war der legendäre Musikladen von Radio Bremen, der zwischen 1972 und 1984, lange Zeit vor der Reizüberflutung durch MTV, regelmäßig im Ersten zu sehen war.
Bei der Sendung mit Dr. Hook and the Medicine Show von 1974 wird man genau in diese Vergangenheit zurückversetzt. Die Spielfreude ist der ziemlich chaotischen Band deutlich anzumerken und sie nehmen sich auch das Recht heraus, ihren Megahit "Sylvia's Mother" nach etwa zwei Dritteln einfach abzubrechen, weil sie glauben, die Zuschauer könnten ihn nicht mehr hören (höchstwahrscheinlich ging es jedenfalls der Band so). Auch die anderen zehn Songs, die die Band hier spielt, sind äußerst sympathische Stücke, von denen der eine oder andere heute ein Evergreen ist, beispielsweise "The Cover Of The Rolling Stone" oder "Carry Me, Carrie". Ein Höhepunkt bei diesem herrlich improvisiert wirkenden Livegig ist sicher der alberne Song "Yodel", für den die Band in Deutschland endlich das dankbare Publikum gefunden zu haben glaubt. Die Soundqualität ist trotz des Alters der Aufnahmen ziemlich gut, leider ist der Spaß trotz Bonustrack nach etwas über einer Dreiviertelstunde bereits wieder zu Ende - länger ging die Sendung eben nicht. -Albrecht Volk