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Im Jahre 1996 verlor der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov völlig überraschend seine Frau Larissa; 1997 bis 1999 schuf er zu ihrem Angedenken das vorliegende Requiem for Larissa, das eigentlich seine letzte Komposition sein sollte. Silvestrov verwendete für sein Requiem Teile des liturgischen lateinischen Textes - im Wesentlichen die Introitus-Antiphon, das Kyrie, das Agnus Dei sowie Auszüge aus Sequenz und Sanctus -, die jedoch nicht immer satzweise in sich geschlossen gruppiert, sondern teils assoziativ miteinander vermischt sind. Hinzu kommt ein wehmütiges Abschiedsgedicht von Taras Shevchenko. Die Textdeklamation im Stück ist über weite Strecken ebenfalls eher assoziativ, fragmentarisch und vernebelt; am stärksten scheint die Musik im Lacrymosa zu sich zu finden. Danach versinkt sie mit dem erwähnten Shevchenko-Gedicht in ein friedvolles Schweben, das entfernt an den liturgischen Gesang der russisch-orthodoxen Kirche erinnert. "Ich schreibe nicht neue Musik; meine Musik ist Antwort und Echo auf Vorhandenes." Dieses Silvestrov-Zitat, dem informativen Beiheft zur CD entnommen, beschreibt auch das Requiem auf unmittelbar anschauliche Weise: In dieses Konzept fließen die an Mozarts Musik erinnernden schattenhaften Phrasen im "Agnus Dei" ebenso ein wie der insgesamt aphoristische Duktus, der fast dem ganzen Werk den Charakter eines in eine ferne Welt nachklingenden irdischen Lebens verleiht. -Michael Wersin |
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