Sinfonie 9

Claudio Abbado, Bp

CD, Audio CD
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EAN/ISBN: 0028947162421
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Sinfonie 9 - Claudio Abbado, Bp
Aus der Amazon.de-Redaktion
Claudio Abbado und die Berliner Philharmoniker spielen Mahlers 9. Sinfonie und ein Wort reicht, um dieses Ereignis zu beschreiben: ergreifend!
Eigentlich ist diese seine 10. Sinfonie und die Nummer 9 hätte das vorausgegangene Werk Das Lied von der Erde tragen müssen. Dadurch, dass er die fatale Zahl vermied, wollte Mahler das Schicksal täuschen, welches keinem Komponisten nach Beethoven das Überleben einer Neunten gönnte. Als er die Vollendung der Lied-Sinfonie doch überlebte und an seiner offiziellen Neunten zu arbeiten anfing, ging es doch mit der Gesundheit bergab. Die Neunte ist zwar seine letzte vollendete Sinfonie, ihre Uraufführung hatte er aber nicht überlebt. Diese viel zitierte Legende unterstreicht nur den düsteren Inhalt der Komposition: In den vier Sätzen des ca. 80 Minuten langen Meisterwerks inszeniert der Komponist seinen persönlichen Abschied. Und wie bei anderen Werken Mahlers, verschmilzt hier Biografisches, Symbolisches und Literarisches zu einer großen Einheit. Viel ist darüber geschrieben worden und auch über die Eigenartigkeit der Motivik, die zukunftsweisende Harmonik, die radikale Orchestrierung. Die finstere Todesahnung, stets von düsteren Akzenten unterbrochen im ersten Satz, die grelle Heiterkeit, erzeugt von makabren Tanzrhythmen im zweiten und die abartige Hektik des dritten, versinken im langsamen Nichtsein des vierten Satzes.
Wie schon bei anderen Mahler-Aufnahmen findet Claudio Abbado hier seinen Weg durch die Kanten und Ecken der allgemein düsteren Stimmung mit kontrollierter Hingabe. Er nimmt straffe Tempi in den mittleren schnellen Sätzen, aber er lässt sich Zeit in den langsamen Eck-Sätzen, um das singende Spiel seiner Streicher und vor allem auch die spannungsvollen dynamischen Unterschiede genüsslich auszukosten. Seine Interpretation ist scharfkantig und kontrastreich, aber nicht so leidenschaftlich explosiv wie etwa Bernsteins Referenzaufnahme. Also kein Weltschmerz oder persönlicher Niedergang in Anbetracht des Todes, auch keine theatralische Effekthascherei, sondern eher ein inniger Schmerz, der durch seine Ehrlichkeit umso ergreifender wirkt. Ein großes Lob gehört den Berliner Philharmonikern für die glasklaren Bläser und das homogene Spiel sowie der Deutschen Grammophon für den warmen und dennoch klaren und präsenten Klang der Liveaufnahme! -Kleopatra Sofroniou-von Tavel
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