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Der Bassist Charles Mingus war gleich in dreifacher Hinsicht eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Modern Jazz: Meisterhaft in der Beherrschung seines Instruments, erstklassig als Komponist, und ein umsichtiger Bandleader einer Reihe außergewöhnlicher Ensembles voll zündender Ideen. In Los Angeles aufgewachsen, war sein großes Vorbild Duke Ellington, dessen Kompositionsstil einen nachhaltigen Einfluß auf den jungen Komponisten haben sollte. Wenn es jedoch ums Spielen ging, fühlte sich Mingus eher zu seinen Zeitgenossen hingezogen, zu denen Thelonious Monk, Bud Powell, Charlie Parker und Max Roach zählten. (Tatsächlich besaßen Roach und Mingus während der 50er Jahre gemeinsam ein eigenes Label namens Debut Records.) Die wohl größte Leistung Mingus' war, die Brücke zwischen diesen beiden Generationen zu schlagen: Seinen Stücken war der fließende Übergang von der Big-Band- zur Bebop-Ära, die Verbindung zwischen Nostalgie und Moderne, stets sehr deutlich anzumerken. Obwohl er unzählige Aufnahmen für zahlreiche Labels machte, darunter sein eigenes Label Debut Records, stammen die besten aus der Zeit seiner Zusammenarbeit mit Atlantic. Pithecanthropus Erectus aus dem Jahre 1956 war sein erstes Album bei diesem Label, und es stellte für Mingus einen gewissen Durchbruch dar, was die Länge der Kompositionen betraf: Das zehnminütige Titelstück gehört zusammen mit dem einzigartigen "Profile of Jackie" zu den gelungensten Aufnahmen des Bassisten. Erwähnenswert bleibt noch, daß die Band den Tenorsaxophonisten J.R. Monterose engagierte, von dem es sonst nur wenige Aufnahmen gibt. -Fred Goodman |
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