Komm, süßer Tod

Josef Hader, Barbara Rudnik, Nina Proll

DVD
Ausgabe vom 23. Oktober 2002
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EAN/ISBN: 4021308887212
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Komm, süßer Tod - Josef Hader, Barbara Rudnik, Nina Proll
In Komm, süßer Tod schlägt sich der Kabarettist Josef Hader (Indien) als österreichischer Film-noir-Held durch eine gelungene Adaption des Erfolgskrimis von Wolf Haas. Hader spielt den gemütlichen Expolizisten und Neu-Rettungsfahrer Brenner, der kettenrauchend und völlig ambitionslos durch das Leben surft. Als eine Reihe mysteriöser Morde sein direktes berufliches Umfeld erschüttert, kommt selbst Brenner leicht ins Wanken. Sein Kollege Piefke (Bernd Michael Lade) liegt tot im Rettungswagen, und erst tags zuvor war Verwaltungsdirektor Stenzl mitten im Liebesakt erschossen worden. Schon seit längerem tobt ein gnadenloser Wettbewerb zwischen den beiden konkurrierenden Wiener Rettungsdiensten: dem Rettungsbund und Brenners Kreuzrettern. Brenner riecht Lunte. Irgendetwas stimmt da nicht ("Die schnappen uns einfach die Leut von der Straßen weg! Wast wos des hast? Krieg!"). Widerwillig beginnt er, hinter den Kulissen herumzuschnüffeln und verstrickt sich in ein Netz aus Intrigen, Verdächtigungen und überraschenden Beziehungen. Zu allem Überfluss taucht auch noch seine alte Jugendliebe Klara (Barbara Rudnick) wieder auf.
Josef Hader ist dem deutschen Publikum vor allen Dingen durch den schwarzhumorigen Film Indien ein Begriff. Bereits dort hatte Hader am Drehbuch mitgeschrieben und auch dieses Mal hat man den Landsleuten liebevoll auf den Mund und auf die Finger geschaut. Authentizität ist denn auch der größte Trumpf, mit dem Regisseur Wolfgang Murnberger wuchern kann. Dabei ist die Geschichte nicht sonderlich aufregend, bleibt den Krimikonventionen verbunden und wird entsprechend abgehandelt. Das, was dazwischen passiert, ist weitaus interessanter. Die teils langatmigen Passagen, in denen eine groteske Atmosphäre entsteht, das Wien der Vorstädte, die unangepasste Bequemlichkeit der Hauptfigur und nicht zuletzt die hochkarätige Besetzung machen Komm, süßer Tod zu einer gelungenen bitterbösen Satire, die man sich besonders dann nicht entgehen lassen sollte, wenn man ein Faible für den schrägen Humor der Alpenländer hat. -Thomas Reuthebuch