Kinski Paganini (2 DVDs)

Klaus Kinski, Dalila di Lazzaro, André Thorent

DVD
Ausgabe vom 3. Februar 2003
Verkaufsrang: 15681 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0693723715278
ASIN: B000088T26 (Amazon-Bestellnummer)
Kinski Paganini (2 DVDs) - Klaus Kinski, Dalila di Lazzaro, André Thorent
KINSKI PAGANINI ist die letzte Arbeit des großen deutschen Ausnahmekünstlers Klaus Kinski, und gleichermnaßen eine Parabel auf sein eigenes Leben und Werk. "Wenn ich in den Spiegel sah, wusste ich, dass die Metamorphose sich vollendet hatte. Ich dachte und fühlte, ich handelte wie Paganini. Seine sexuelle Gier war ohnehin die meine. Ich lebte sein Leben , das mein eigenes war."

Um es gleich vorwegzunehmen: Kinski Paganini kann und darf nicht mit den Maßstäben einer gewöhnlichen Produktion gemessen werden. Zum einen handelt es sich um ein unter nahezu unmöglichen Bedingungen entstandenes Werk, dass allein durch den Starrsinn und Mut Kinskis realisiert werden konnte, zum anderen ist Kinski Paganini das finale Vermächtnis und gleichzeitig das Lebenswerk eines der umstrittensten Schauspieler des letzten Jahrhunderts. Der Plot als solcher ist nur in groben Zügen vorhanden und zeichnet das Leben Paganinis wie es tatsächlich war (oder von Kinski interpretiert wurde): ein stetes Auf und Ab eines missverstandenen Künstlers, der von den Frauen geliebt und von deren Männern verachtet wurde und als Künstler die Kritiker in zwei Lager spaltete - ein Spiegelbild von Klaus Kinskis Leben selbst.
Kinski Paganini missachtet gänzlich die gängigen Erzählweisen und geht konsequent seinen eigenen Weg. Hin- und hergerissen zwischen Armut und Anerkennung zieht Paganini von Station zu Station, verliert sich in intensiven, aber oberflächlichen Liebesabenteuern, um letztlich die wahre Erfüllung in der Beziehung zu Sohn Achille Paganini zu finden (in Kinski Paganini gespielt von Kinskis Sohn Nikolai).
Kinski hatte kein Interesse daran, das Publikum zu unterhalten. Er wollte die Leidenschaft, sowohl die positive als auch die negative, einfangen und das Leben von Niccolo Paganini auf einer Ebene darstellen, die sich fernab von künstlerischen Zwängen präsentiert. Die bloße Tatsache, dass das gesamte Bildmaterial in Kinski Paganini ausschließlich unter Verwendung natürlicher Lichtquellen gefilmt wurde (was das Werk bereits zu einem Unikat werden lässt), ist eine der unzähligen Eigenheiten des Films, über die Kinski in seinem zweiten Buch Paganini ausführlich spricht. Nach einer Wartezeit von über zehn Jahren ist es nun möglich, einen Kinski-Film zu erleben, wie Klaus Kinski ihn erträumt hat - ohne Zugeständnisse an Regisseure und Publikum. Kinski Paganini ist purer Narzissmus, dieser allerdings mit einer an Wahnsinn grenzenden Leidenschaft bis zur Selbstaufgabe gespielt. -Daniel Hofmann