Retrospective - Rarities & Instrumentals

the High Llamas

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 28. April 2003
Verkaufsrang: 154675 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0766482054541
ASIN: B00008BLG3 (Amazon-Bestellnummer)
Retrospective - Rarities & Instrumentals - the High Llamas
Die subtile, beeindruckende Art von High Llamas, der Band aus dem Süden Londons ist gut für eine Sammlung wie Retrospective, Rarities and Instrumentals geeignet. Die Songs auf diesen beiden CDs sind im Laufe von sieben Jahren entstanden, aber in der von Sean O'Hagan und seinen Kollegen entwickelten musikalischen Welt hat sich nicht viel verändert. Wie es der Schriftsteller Jonathan Coe in seinen Anmerkungen eingesteht, klingen die meisten Songs von High Llamas ähnlich, "bis man sich auf Seans spezielle Wellenlänge eingestellt hat, und man dann die winzigen, aber bedeutungsvollen Unterschiede heraushört".
Retrospective, Rarities and Instrumentals ist dann eine oft faszinierende Beschäftigung mit einer Band, die die unbegrenzten Möglichkeiten eines bewusst begrenzten Soundspektrums erkundet. Es ist schon oft angemerkt worden, dass High Llamas die stetigen Progressionen, die verschwommenen Harmonien und die notwendigerweise vorsichtigen Tempi der Beach Boys der späten 60er-Jahre übernehmen und sie zu einer breiten Palette von Experimenten nutzen. Manchmal denken sie sich eine graziöse Orchester-Fantasie aus wie bei "Sparkle Up". Andererseits reduzieren sie alles bis hin zu dem dahin plätschernden Minimalismus von "Showstop (Op Art Informal)".
Beide Trends verfolgen jedoch fast das gleiche Ziel: klassischer Rock, Pop und Lounge, der von unerschütterlichen Modernisten präsentiert wird. Die zweite CD ist besonders ansprechend mit ihrem Bündel an Abstraktionen, die bisher noch nicht in Großbritannien veröffentlicht wurden: Titel wie "Vampo Brazil" und "Hi Ball Nova Scotia" enthüllen die heimliche Exotik dieser Musik besser als alle möglichen Theorien. Und überall ist da diese strenge Disziplin, dieses Zügeln von Ausschweifungen, Überschwang und Klischees, die sonst bei den meisten Rockstücken zu finden ist. Ist es nicht geradezu pervers, dass gerade diese Disziplin so befreiend wirkt? -John Mulvey