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Die Sonne brennt, das Meer lockt, das deutsche Volk zieht Richtung Italien, es ist die rechte Zeit, sich eine neue Eros-Ramazzotti-CD zuzulegen. Passend zu den sommerlichen Freuden sollte man alle Fenster aufkurbeln, den CD-Spieler im Auto auf 2.000 Phon drehen und den Stau voller guter Laune und Vorfreude aussitzen. Bisher hat es nämlich niemand geschafft, dem sympathischen Italo-Rocker auch nur annähernd den Rang als romanischem Fernweh- und Hitlieferant Nummer eins abzulaufen. Kaum jemand anderem gelingt es so ausbalanciert, rockige Elemente, leidenschaftliche Gefühle, einen Hauch Verdi-Opern-Drama und italienische Amore auf einen Nenner zu bringen. Kaum jemand schreibt so schöne Melodien und bringt sie auch noch so jungenhaft-charmant und trotzdem erst zu nehmend rüber wie Eros. Eros Ramazzotti, ein Name wie eine Orgie, und sein Vorname bleibt nun auch jenseits der Dreißig immer noch Programm. Was die musikalischen Zutaten angeht, bleibt Eros sich selbstverständlich treu. Ein wenig Rock, eingespielt von einer guten Band mit allen Instrumenten, die man so braucht, und so wenig Computer wie möglich. Wobei man sagen muss, dass die frühere Intensität und wilde Jungenhaftigkeit seiner Rocksongs einer Art lässigen Laid-back-Attitüde wich (zum Beispiel der Fast-Reggae "Marmarà"), die zwar radiotauglicher, dafür aber weniger leidenschaftlich wirkt. Was unter anderem daran liegen mag, dass Eros produktionstechnisch diesmal selbst die Fäden in der Hand hielt und niemand anderen an die Regler ließ. Zu den entspannten Rockern jedenfalls packt Eros ein paar unendlich traumschöne Megaschnulzen, die sich hervorragend als Soundtrack zum liebeskranken, tränenreichen Kopfkissenbeißen eignen, wenn Giovanni aus Palermo oder Luigi aus Jesolo wieder weit, weit weg sind... Sagen wir mal so: Als Rocker war Eros schon mal überzeugender, aber als trauernder Balladenritter ist er auf 9 unschlagbar und knüpft so durchaus an seine allerersten Erfolge an! -Kati Hofacker |
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