De-Loused in the Comatorium

The Mars Volta

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 20. Juni 2003
Verkaufsrang: 3949 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0602498602980
ASIN: B00009V7T2 (Amazon-Bestellnummer)
De-Loused in the Comatorium - The Mars Volta
-titolo-de loused in the comatoriumartista-mars volta etichetta-universaln. dischi1data-18 giugno 2003supporto-cd audiogenere-pop e rock internazionale-brani1.son et lumiereascolta2.inertiatic espascolta3.roulette dares (this is the haunt)ascolta4.tira me a las aranasascolta5.drunkship of lanternsascolta6.eriatarkaascolta7.cicatriz espascolta8.this apparatus must be unearthedascolta9.televatorsascolta10.take the veil cerpin taxtascolta

Bei De-Loused In The Comatorium behandelt The Mars Volta Rockmusik wie eine asketische Disziplin. Das liegt im Wesentlichen an den Songtexten, die so dicht und undurchdringlich sind wie mythische Schriften und an einem Ritual, das einen in seiner Intensität an Derwische erinnert. Der Sänger Cedric Bixler und der Gitarrist Omar Rodriguez haben diese Gruppe gegründet, nachdem sich ihre frühere Band, die texanische Hardcore-Legende At The Drive-In, 2001 nach erbittertem Streit aufgelöst hatte. The Mars Volta ist eine unglaublich progressive Gruppe, die mit derart grandiosen Arrangements daherkommt, dass man glaubt, Led Zeppelin feuere durch die Ringe des Saturn.
Die krampfartigen Schübe der Dynamik von "Take the Veil Cerpin Taxt" und "Eriatarka" sind noch wie der Nachhall von At The Drive-In. Alles ist jetzt allerdings unendlich viel komplexer geworden und wird von Taktmustern dominiert, die sich von einer eigentümlichen, unerklärbaren Logik leiten lassen. Alles wird den immer heftigeren und immer irrer werdenden Wogen einer Fantasiereise ausgesetzt. Bixlers zerhackter Gesang ist ein wenig zurückhaltender geworden und geht von sanften Tönen bis hin zu schrillem Falsetto. Flea ist als Gast mit dabei, aber nur ganz heimlich: Seine schwermütigen Basslinien haben überhaupt nichts von dem unbekümmerten Funk-Gefühl, das er bei den Red Hot Chili Peppers verbreitet.
Der faszinierendste Beitrag kommt von dem inzwischen verstorbenen Klanggestalter der Band, Jeremy Ward. Er starb am Tag vor der Veröffentlichung dieses Albums an einer Überdosis Heroin. Seine Klanglandschaften entfalten in den Niederungen zwischen den zerklüfteten musikalischen Gipfeln ein total entrücktes Gefühl wie von einer anderen Welt. Eine beklemmende Hinterlassenschaft, aber bei weitem nicht das einzige Argument für dieses Album: De-Loused In The Comatorium gehört zu den seltenen Meilensteinen des Prog-Rock. Hier siegt noch einmal die echte Leidenschaft des Punk über gewundenen Pseudo-Anspruch. -Louis Pattison