Todesspiel

Hans Brenner, Manfred Zapatka, Dieter Mann

DVD
Ausgabe vom 5. August 2003
Verkaufsrang: 8046 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4028951690251
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Todesspiel - Hans Brenner, Manfred Zapatka, Dieter Mann
Die Geiselnahme und Ermordung Hanns Martin Schleyers, die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut und der Tod von Baader, Ensslin und Raspe sind der tragische und brutale Höhepunkt der Terroranschläge in Deutschland 1977. Der Autor und Regisseur Heinrich Breloer rekonstruiert in einer hochspannenden Collage aus Spielszenen, Zeitzeugenberichten und Archivmaterialien die damaligen Ereignisse, welche die Welt sechs Wochen lang in Atem hielten. Der erste Teil "Volksgefängnis" zeichnet die Entführung Schleyers, die Maßnahmen in Bonn und das psychologische Drama zwischen Schleyer und den Terroristen nach. Der zweite Teil "Entführt die Landshut" schildert die schicksalhaften Tage der Passagiere und der Besatzung während des Schreckensfluges nach Mogadischu.

Am 5. September 1977 wird Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer von der RAF entführt. Im Kugelhagel der Terroristen sterben alle vier Begleiter Schleyers. Der Industrielle soll im Austausch gegen die in Stammheim inhaftierten Genossen freikommen. Die Bundesregierung unter Helmut Schmidt beschließt, nicht auf die Erpressung durch die RAF einzugehen. Der Staat nimmt die Kriegserklärung an. Das Todesspiel beginnt.
Das zu Recht viel gelobte zweiteilige Dokudrama von Heinrich Breloer, (Wehner ? Die unerzählte Geschichte, Die Staatskanzlei), verwebt Spielszenen, Interviews und Archivmaterialien zu einer einzigartigen Studie über die dunkelsten Wochen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Das Springen zwischen Inszeniertem und Dokumentarischem wirkt niemals angestrengt oder irritierend, sondern verifiziert und bereichert das Vorgestellte. Breloer erzeugt so eine Spannung und bedrückende Nähe, die mit einem Spielfilm nur schwer zu erreichen wäre. Tatsächlich kommt bei der fast dreistündigen Tragödie niemals Langeweile auf.
Während der erste Teil die Entführung Schleyers nachzeichnet, konzentriert sich der zweite Teil auf die Entführung der Lufthansamaschine "Landshut nach Mogadischu. Die Naivität und Brutalität der Terroristen erschrecken ebenso wie die Skrupellosigkeit des staatlichen Krisenstabs. Die unkontrollierbare Gewaltspirale des Krieges überrennt alle Beteiligten. Schnell wird eine Einordnung nach Gut und Böse, richtig und falsch, auch für den Zuschauer unmöglich. Todesspiel stellt sich gegen die gefährliche Illusion, Gerechtigkeit sei mit Waffengewalt zu erzwingen. -Peter Kuhn