Echoes

the Rapture

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 20. Oktober 2003
Verkaufsrang: 13836 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0602498654651
ASIN: B0000C6BQ7 (Amazon-Bestellnummer)
Echoes - the Rapture
Bevor Echoes auf den Markt kam, wussten Musikfans eigentlich nur, dass The Rapture eine Band war, die von Musiksnobs und der Schickeria angehimmelt wurde und dass es praktisch unmöglich war, von ihnen Platten zu finden, die nicht so klangen, als ob sie in einer Blechdose aufgenommen wurden. Aber jetzt müssen alle Miesmacher schweigen: Mit Echoes haben diese Brooklyner mit den zerzausten Frisuren eine bahnbrechende Platte herausgebracht. Eine Vielzahl von Einflüssen ist zu spüren, angefangen von der Phase des britischen Post-Punk, dem Stil des Chicago-House und dem schrillen Post-Grunge Sound des Seattle Underground Mitte der 90er-Jahre.
Man kann Echoes grob in drei Teile aufteilen: die messerscharfen Gitarren-Work-outs ("Heaven", "Echoes"), den Dancefloor-Knüller ("House Of Jealous Lovers", "Sister Saviour"), die einem in die Beine gehen und den Raum erbeben lassen, und den kargen Torch-Songs ("Open Up Your Heart", "Love Is All") im Stil von "Perfect Day". Aber aufgepasst: Das bedeutet nicht, dass bei Echoes Phasen von individuellem Glanz fehlen, wie dieses bröselige Gemisch von bitter-glanzvollem Dancefloor von "Olio" ganz stolz beweist. Das schrille, herzzerreißende Kreischen von Frontman Luke Jenners, irgendwo zwischen Robert Smith von The Cure und Nirvanas Kurt Cobain angesiedelt, bewegt sich ständig zwischen Trauer, Wut und Euphorie.
Aber insgesamt fließt Echoes wie Traumbilder dahin, geht von einem Track zum anderen über wie bei dem bestmöglichen Mix-Tape, das man sich aber nie selbst leisten konnte. Es ist so: The Rapture hat sich nicht nur rehabilitiert, sie haben eines der fantasievollsten und erfolgreichsten Alben des Dance-Rock seit Primal Screams Screamadelica geschaffen. -Louis Pattison