e.s.t. - Live in Stockholm

DVD
Ausgabe vom 17. November 2003
Verkaufsrang: 18726 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0614427990099
ASIN: B0000UN23M (Amazon-Bestellnummer)
e.s.t. - Live in Stockholm -
Stockholm, 10. Dezember 2000. Das Esbjörn Svensson Trio, mittlerweile besser bekannt als e.s.t., gibt im ausverkauften Rockklub 'Nalen' eines seiner erinnerungswürdigsten Konzerte in seiner Heimatstadt. In beeindruckender Kombination mit Licht- und Nebeleffekten begeistert das Trio mit einem Repertoire aus seinen bereits veröffentlichten Alben 'From Gagarin's Point of View', 'Good Morning Susie Soho', 'EST plays Monk' und mit den Hitsingles 'Dodge the Dodo' und 'From Gagarin's Point of View'. Dieses Live-Ereignis wird mit größtem technischen Aufwand festgehalten Acht Kameras filmen zum Teil gleichzeitig das Konzert einer einzigartigen Liveband, das jetzt auf einer ebenso einzigartigen DVD veröffentlicht wird. Das Bildmaterial reflektiert auf bestmögliche Weise den Geist und die Energie von e.s.t.'s Live-Auftritten, wie Tausende von Zuhörern sie über die Jahre erlebt haben Musikalisch hochgradige Perfektion moderiert durch sympathische Menschlichkeit, die das Publikum zuweilen sogar zum Mitsingen von Jazz-Classics animiert. In Verbindung mit dem bereits erwähnten Lichtspektakel ist ein Konzert e.s.t's ein Erlebnis, das es wert ist festgehalten und ergründet zu werden. Darüber hinaus präsentiert e.s.t. hier erstmalig den bisher unveröffentlichten Titel 'Bowling'.

Ein zahlreiches Publikum raunt, der Bühenboden torkelt grobkörnig aus dem Monitor, ein paar Kabel, dann Applaus und da steht es, das Esbjörn Svensson Trio in all seiner schlichten Größe. Dan Berglunds notorischer Wah-Wah-Kontrabass schleppt den Groove an, Drummer Magnus Öström mischt sich darunter, der Bandleader am Klavier ist von der ersten Sekunde an, mit dem ersten Ton eins mit seinem Instrument. Und dann rollt "Goodbye Susie Soho", der Opener von Live In Stockholm, im Dezember 2000 dort im ausverkauften Nalen Club mitgeschnitten.
Ansprechend und modern in Szene gesetzt: Auf- und Abblenden bei Balladen, schnelle Schnitte in den Uptempos, zweigeteilter Bildschirm, spezielle Blickwinkel, hier funktioniert das Visuelle als perfekter Rahmen, der, selbst schön gestaltet und anzusehen, niemals das Bild ist. Das bleibt die Musik dieses derzeit (auch in puncto Erfolg) unvergleichlichen Ensembles, das Material der drei Studioalben From Gagarin's Point Of View, Good Morning Susie Soho und EST Plays Monk, das mitunter Publikumsreaktionen auslöst, deren Direktheit man eher von Rockkonzerten kennt.
Jazz nach E.S.T. ist menschlich; die spirituelle Subtextur ist deutlich spürbar, aber es wird mit ebenso viel Inbrunst geschwitzt. Das Rezept ist, wie so oft, einfach: Es gibt keine. Die Band spielt, was sie mag und kann und kümmert sich nicht um Etiketten und Etikette. Das viertelstündige Interview (eins der Extra-Features neben zwei Video-Clips und tönender Diskografie) könnte sich dahingehend als harte Nuss für den puristischen Jazzkenner erweisen, wenn Svensson von Bill Haley schwärmt und Schlagzeuger Öström konstatiert, das jeder Rhythmus gleich schwer zu spielen ist, ob Madonna oder Monk, wenn man es gut machen will. Die virtuose Unbedenklichkeit, mit der das Trio am Schluss des Konzerts Thelonious Monks Klassiker "Bemsha Swing" beharrlich gefühlvoll mit Drum'n'Bass penetriert, würde dem Komponisten vermutlich selbst gefallen. -Rolf Jäger