Peter Pan

James Newton Howard

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 29. März 2004
Verkaufsrang: 103140 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4005939653422
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Peter Pan - James Newton Howard
PETER PAN

Peter Pan gegen Hook. Der Kampf der zwei Rivalen macht auch vor diesem Soundtrack nicht halt. Er entstand anlässlich der ersten Realverfilmung des berühmten Märchens Peter Pan aus der Feder von James M. Barrie, welches bislang nur als Stummfilm von 1924 und in diversen Zeichentrick-Varianten existiert. Trotz des Einsatzes von großem Orchester plus Erwachsenen- und Kinder-Chor gewinnt hier jedoch Hook (John Williams) gegen Peter Pan (James Newton Howard). Der Grund: Letzterer hinterlässt trotz viel Fantasie und guter Ansätze keinen bleibenden Eindruck!
Referenzwerk bei der Neuverfilmung des Klassikers muss Steven Spielbergs Ode an den Schurken Hook (1991) sein. Diese hat John Williams mit einem vor erstklassigen Einfällen strotzenden orchestralen Meisterwerk untermalt. Komponist James Newton Howard brachte die besten Voraussetzungen mit, dass er der richtige Mann für die Peter Pan-Herausforderung ist. Der langjährige Keyboarder in Elton Johns Band sowie Produzent von Cher und Barbra Streisand hatte in der Vergangenheit bewiesen, dass er auf kein Genre festzulegen ist und stets zu überraschen versteht. Als Referenzen seien nur The Sixth Sense, Dinosaur und Atlantis. Das Geheimnis der verlorenen Stadt oder seine oscarnominierte Arbeit für Herr der Gezeiten genannt.
Bei seinem 75. Score seit 1986 war James Newton Howard erneut für Regisseur P.J. Hogan tätig. Zu dessen Die Hochzeit meines besten Freundes hatte er 1997 die Musik beigesteuert. Anlässlich Peter Pan holte der klassisch studierte Pianist 120 Instrumentalisten der Hollywood Studio Symphony ins Studio. Dazu den 59-köpfigen Hollywood Film Chorale und die mit Saitenspezialist Davey Johnstone (Elton John), Bassist Neil Stubenhaus (Barbra Streisand) plus Drummer Vinnie Colaiuta (Frank Zappa) besetzte Band. Ein personell imposantes Aufgebot, um gegen John Williams Hook anzutreten.
Doch Howards Score fehlt eine eigene Identität. Die Themen, die Peter Pan, Hook und Tinkerbell beschreiben, sind nett. Ihnen fehlt es allerdings völlig daran, den Zuhörer (wie 2001 bei seinem Atlantis) klanglich in Bann zu ziehen. Dabei sind gerade für solch einen mit vielen Tricks ebenso eindrucksvoll wie unterhaltsam in Szene gesetzten Fantasyfilm Magie und Energie auch in der Musik unverzichtbar! Wegen dieses Mankos bewegen sich die 44 Minuten 31 Sekunden nur auf dem Level hübschen Hintergrundgeplänkels. Die letzten drei Kompositionen haben jenes majestätische Flair, das den ganzen Score durchziehen sollte. Doch die Hollywood Studio Symphony macht einen lustlosen Eindruck. Ob dies tatsächlich der Fall war oder das Problem in der Abmischung liegt, können einzig Insider beantworten.
Bei der amerikanischen Kritik schnitt der eine Stunde 45 Minuten lange Streifen überwiegend positiv ab. "Was diesen Peter Pan von anderen Versionen unterscheidet", stand in der renommierten The New York Times zu lesen, "ist sein unsentimentaler Einblick in die schrecklichen sowie schönen Seiten der Kindheit und des Erwachsenwerdens!" -Thomas Hammerl