Die Regeln des Spiels

James van der Beek, Ian Somerhalder, Shannyn Sossamon

DVD
Ausgabe vom 4. Februar 2004
Verkaufsrang: 7792 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4010324021533
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Die Regeln des Spiels - James van der Beek, Ian Somerhalder, Shannyn Sossamon
Die Studentenpartys auf dem Campus von Camden heißen "End of the World Party", "The Pre-Saturday Night Party" und "The Dress to get screwed Party" - in seinem provokanten Bestseller zeigt Kultautor Bret Easton Ellis American Psycho eine andere Seite des Collegelebens. Sean Bateman James Van Der Beek, dessen Bruder Patrick schon an der Wall Street untergekommen sein soll, ist ein einnehmender junger Mann ohne den geringsten Bezug zu seinen Emotionen. Eine Schneise durch den Dschungel der Camden-Chicks hat er längst geschlagen und scheint sich nur lebendig zu fühlen, wenn er als Gelegenheits-Dealer Stoff bei seinem Lieferanten Rupert Clifton Collins Jr. besorgt. Doch meist liegt Sean in irgendwelchen Betten unter irgendwelchen Frauen und sinniert ergebnislos über die Sinnlosigkeit seines Alltags. Welch glückliche Fügung des Schicksals, als sich anonyme Liebesbriefe in seinem Postfach häufen und seine Knie weich werden, als er das erste Mal die Studentin Lauren Shannyn Sossamon trifft ... Oscar-Preisträger und "Pulp Fiction"-Co-Autor Roger Avary setzte die wahnwitzige und abgedrehte Geschichte über den UnSinn des Lebens kongenial um, neben "40 Tage und 40 Nächte"-Beauty Shannyn Sossamon und James van der Beek glänzen u.a. Hollywood-Ikone Faye Dunawaye und Kip Pardue.

Basierend auf dem bisher wenig beachteten zweiten Roman von Skandal-Autor Bret Easton Ellis, ist Die Regeln des Spiels ein weitaus besserer Film als die desaströse Ellis-Adaption Unter Null, überzeugt jedoch nicht mit der Klasse des unheimlichen American Psycho. Autor und Regisseur Roger Avary (einstmals Koautor von Pulp Fiction, woran eine sauer aufstoßende Referenz an Quentin Tarantino in diesem Film erinnert) kann sich nicht ganz entscheiden, ob er das sehr detaillierte 1980er-Jahre-Setting des Buchs zu Gunsten einer aktualisierten Erzählung fallen lassen oder doch die ursprüngliche Handlungsära der Geschichte beschwören soll. Mit einem kleinen Uni-Campus in Neu-England als Ort der Handlung erzählt der Film von einem Liebesdreieck zwischen dem "emotionalen Blutsauger" Sean Bateman (James van der Beek aus Dawson's Creek), der "unschuldigen" Skateboarderin Lauren Hynde (Shannon Sossamyn) und dem schwulen Freigeist Paul Denton (Ian Somerhalder), das durch diverse Nebencharaktere verkompliziert wird.
Zwar nicht ganz so versessen wie Memento oder Irreversibel, versucht auch Die Regeln des Spiels ein paar Tricks mit der Chronologie seiner Erzählung: Den Anfang bildet eine "Ende der Welt"-Party, auf der sich die drei Hauptcharaktere an ihrem jeweiligen Tiefpunkt befinden, dann geht es zurück in die Vergangenheit für die Vorgeschichte, und von dort aus ständig vor und zurück, während verschiedene Erzähler die Führung übernehmen. Eine Pause bieten lediglich eine Zeitraffer-Tour durch Europa und eine Drogendeal-Nebenhandlung, mit der Avary offensichtlich seinen Krimi-Wurzeln treu zu bleiben versucht. Alles in allem entsteht so ein realitätsfremdes Stück Satire, immer eindrucksvoll, manchmal witzig oder erschreckend, dem schlussendlich jedoch die Verbindung zum Publikum schwer fällt. -Kim Newman