Gluck - Orphée et Eurydice / Croft, Delunsch, Harousseau, Les Musiciens du Louvre, Minkowski

Richard Croft, Christoph Willibald Gluck, Marc Minkowski, Mireille Delunsch, Marion Harousseau, Les Musiciens du Louvre, Armand Gavriilidès, Jory Vinikour

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 17. Mai 2004
Verkaufsrang: 5143 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0028947158226
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Gluck - Orphée et Eurydice / Croft, Delunsch, Harousseau, Les Musiciens du Louvre, Minkowski - Richard Croft, Christoph Willibald Gluck, Marc Minkowski, Mireille Delunsch, Marion Harousseau, Les Musiciens du Louvre, Armand Gavriilidès, Jory Vinikour
ORPHEEGA

Nun ist sie endlich auf CD, jene fantastische Interpretation von Glucks Orphée et Eurydice unter Mark Minkowski, die am Théatre de Poissy in Paris im Juni 2002 Begeisterungsstürme auslöste! Minkowski, der sich für die von Gluck für Paris umgearbeitete und übersetzte Fassung von 1774 entschied, glänzt durch eine erregend energiegeladene und emphatische "Inszenierung" und grandiose Solisten. Stets den Bogen des dreiaktigen Stückes im Auge, setzt er die Höhpunkte so, dass die Spannung nicht abhanden kommt. Doch sind es die Solisten, alle voran der fabelhafte und hervorragend artikulierende Richard Croft als Orfeo, der das Ganze erst zum gewaltigen und höchst eindringlichen Ereignis machen.
Der Musik und nur der Musik gilt es hier zu frönen. Kein intrigenreiches oder galantes Libretto, kein Koloraturfeuerwerk, kein Protz und Prunk lenken von dem ab, was für Gluck das Wesentliche war: das "Wahrhaft-Menschliche" in der Musik. Eine ungemein moderne Ansicht. Und so herrscht ergreifende Schlichtheit, ja fast versteinerte Trauer und lyrische Innigkeit, als Orphée seinem Schmerz in einem kleinen klassischen Lied Ausdruck gibt. "Ach', ich habe sie verloren", stimmt er an, als er gegen das Geheiß der Götter die Geliebte anblickt, worauf diese tot hinsinkt.
"Diese furchtbare Verlassenheit nicht aus solcher Musik zu vernehmen", schrieb einst der große Musikforscher H. J. Moser, "bezeichnet jene flachen Durchschnittsnaturen, die den Schmerz nur als große Pose kennen." Dem ist nichts hinzuzufügen. Doch: L'amour wird von der kaum 16-jährigen Marion Harousseau dargestellt, noch ein Superlativ in dieser Aufnahme, die voll von solchen ist. -Teresa Pieschacón Raphael