Der Herr der Ringe - Die Spielfilm Trilogie (Kinofilme) (6 DVDs)

Elijah Wood, Orlando Bloom, Ian McKellen, Liv Tyler, Christopher Lee

DVD
Ausgabe vom 11. März 2005
Verkaufsrang: 874 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 7321921393648
ASIN: B0001WNSUQ (Amazon-Bestellnummer)
Der Herr der Ringe - Die Spielfilm Trilogie (Kinofilme) (6 DVDs) - Elijah Wood, Orlando Bloom, Ian McKellen, Liv Tyler, Christopher Lee
Beschreibung:
Alle drei Teile der einzigartigen 'Der Herr der Ringe'-Trilogie vereint in einem DVD-Box-Set: 6 DVDs mit über 6 Stunden Bonusmaterial
Angaben laut Hersteller
Anzahl Datenträger: 6
Ausführung: Schuber
Bonusmaterial: Bonusfilm(e), Dokumentation(en), Featurette(s), Hintergrundinformationen, Interview(s), Making of ..., TV-Spots, Trailer
DVD-Type: DVD 9
Darsteller: Billy Boyd, Brad Dourif, Cate Blanchett, Christopher Lee, David Wenham, Elijah Wood, Hugo Weaving, Ian Holm, Sir, Ian McKellen, Sir, John Rhys-Davies, Karl Urban, Liv Tyler, Marton Csokas, Miranda Otto, Orlando Bloom, Sean Astin, Sean Bean, Viggo Mortensen
Features: Oscar Preisträger
Laufzeit ca.: 171 min, 172 min, 192 min
Regie: Peter Jackson
Sprache: deutsch, englisch
Tonformat: Deutsch PCM 2.0, Englisch DD 5.1 EX
Untertitel: deutsch, deutsch für Hörgeschädigte, englisch


Die Gefährten
"Ein Film, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden", oder hieß es nicht eher: "Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden"? Nein, das war es auch nicht. Das mit dem Knechten übernimmt in Der Herr der Ringe nämlich der Ring und nicht das Buch oder der Film.
Und trotzdem, ähnlich dem einen Ring des titelgebenden Herrn der Ringe, hat es der Oxforder Literaturprofessor John Ronald Reuel Tolkien mit seinem dreibändigen Epos geschafft - seit seiner erstmaligen Publikation im Jahr 1954 - weltweit über 50 Millionen Leser an sein Werk zu binden. Keinem anderen ist es gelungen, eine derartig komplexe, lebendig wirkende Welt mit ihren Völkern, Ländern und einer in sich geschlossenen Geschichte, ja mit einer wirklich eigenen Identität zu schaffen wie Tolkien. Schwer zu sagen, was das Faszinierendste an den Geschehnissen Mittelerdes ist. Und so sollte es an dieser Stelle genügen festzuhalten, dass das Buch in den Köpfen vieler Fans ein reges Eigenleben entfaltet und zahllose Epigonen gefunden hat. Die Liste derer, deren Filme und Bücher vom Herrn der Ringe beeinflusst wurde, ist sehr lang. Wollte man es verknappt ausdrücken, dann lässt sich Der Herr der Ringe mühelos als Mutter - pardon - Herr eines gesamten Genres bezeichnen: des Fantasy.
Nun also vom Buch zum Film. Nein, Peter Jacksons Opus magnum ist nicht der erste Versuch, den Hobbit Frodo Beutlin in Leinwandabenteuer zu stürzen. Diese Ehre gebührt Ralph Bakshi, seit er 1978 seine Zeichentrickvision ins Kino brachte. Ein sicherlich ambitioniertes, wenn auch nicht überzeugendes, oft genug sogar enttäuschendes Unterfangen. Angesichts dessen, was der Neuseeländer Peter Jackson da gestemmt hat, sollte man inständig beten, dass es niemand nach ihm je wieder versucht. Die Gefährten ist schlichtweg grandios. Nicht nur, dass der erste Teil der Trilogie das Scope-Format richtig zu nutzen weiß, die Darsteller - Elijah Wood als Frodo, Viggo Mortensen als Aragorn, Sir Ian McKellen als Zauberer Gandalf, Orlando Bloom als Elb Legolas, Sean Bean als Boromir, Cate Blanchett als Galadriel, Liv Tyler als Arwen und last but not least John Rhys-Davies als Zwerg Gimli - treffend besetzt sind, die Special Effects, die Jacksons Trickschmiede WETA kreiert hat, wirklich sitzen (wir sagen nur Balrog und Höhlentroll!) oder die Sorgfalt der Ausrüstung, die aus der Anfertigung von Tausenden von Rüstungen, Waffen, Haushaltswaren sowie mehr als 1.600 Fuß- und Ohrenprothesen spricht, überzeugt. Dem Regisseur ist es wirklich gelungen, den Geist und die Atmosphäre des Buches zu respektieren und für den Film zu adaptieren, ohne sich dabei sklavisch daran zu halten. Schließlich ist der Film, bei dem Jackson neben der Regie auch noch für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich zeichnete, nicht nur für Hardcore-Fans zugänglich. Mithilfe eines großartigen Prologes rollt Der Herr der Ringe - Die Gefährten all jene Ereignisse aus den Zusatzwerken Tolkiens rund um den Herrn der Ringe auf, die dazu führten, dass Frodo den Ring erhält und vernichten muss.
Von Der Herr der Ringe - Die Gefährten lässt man sich wirklich gerne knechten und noch lieber ins dunkle Kino treiben, ohne je den Wunsch zu verspüren, dort wieder heraus zu wollen. Dieser Film ist selbst mit fast 180 Minuten Laufzeit viel zu kurz! -Constanze Quanz
Die zwei Türme
Die Knechtschaft des Rings geht weiter - und wie! Nach der fulminanten Ouvertüre von Die Gefährten legt Regisseur Peter Jackson mit Der Herr der Ringe - Die zwei Türme nach: mehr Orks, mehr Aufmärsche, mehr Düsternis, Ents, Gollum, geflügelte Nazgul, Olifanten und eine Schlacht um Helms Klamm, die es in sich hat. Viele, viele Fragen stellten sich Tolkiens Jünger nach der hervorragenden Umsetzung des ersten Teils von Der Herr der Ringe: Würde es Peter Jackson schaffen, die Brillanz von Die Gefährten wenigstens zu halten? Wie sehen die Ents aus? Wie Gollum? Und was würde er ändern? Fragen über Fragen, auf die es endlich eine Antwort gibt.
Die Wege der Gefährten haben sich durch Sarumans Uruk-Hai getrennt. Nachdem Frodo und Sam nun allein den schicksalshaften Weg nach Mordor eingeschlagen haben, heften sich Aragorn, Legolas und Gimli auf die Fährte der gen Isengart flüchtenden Orks. Immerhin befinden sich die unglücklichen Hobbits Pippin und Merry in deren Klauen. Und die wollen die Drei wiederhaben. Während Frodo und Sam mit fast physisch spürbarer Mühe Gollum einfangen und zu ihrem Führer machen, treffen Aragorn, Legolas und Gimli wieder auf den dem Balrog - der Rückblick Gandalfs auf seinen Kampf mit dem Balrog ist nur einer der glücklicherweise zahlreichen großartigen Momente des Films - entronnenen Zauberer, reiten nach Rohan und begleiten den vom Einfluss Sarumans befreiten König Theoden in die Schlacht um Helms Klamm. Da obendrein nun auch Sauron seine zahlreichen Truppen sammelt, ist eines gewiss: Die Schlacht um Mittelerde hat endgültig begonnen. Und Frodo? Der bedauernswerte Hobbit spürt den Einfluss des Rings immer deutlicher, was zu immer größeren Konflikten führt.
Naturgemäß ist der Mittelteil einer Geschichte immer der am schwierigsten umzusetzende Part. Fäden müssen weitergeführt, Charaktere weiterentwickelt oder gar neu eingeführt werden. Drehbuchautorin Fran Walsh sei Dank konnte Peter Jackson all diese Klippen meisterhaft umschiffen. Mit Bernhard Hill als Theoden von Rohan, Miranda Otto als dessen Nichte Eowyn, David Wenham als Faramir von Gondor und natürlich Brad Dourif alias Grima Schlangenzunge, beweist das neuseeländische Dream-Team einmal mehr ein exzellentes Händchen in Sachen Besetzung.
Doch die eigentlichen Stars, das sind die, die direkt aus dem Computer stammen und von den Fans wohl am gespanntesten erwartet wurden: die Ents, die geflügelten Nazgul und natürlich Gollum. Was die Ents anbelangt, so darf gesagt werden, dass die Baumhirten sehr imposant und glaubwürdig in Szene gesetzt wurden. Dass gerade ihr Part extrem verkürzt und partiell geändert wurde, kann bedauert werden. Aber der Zwang, Die Zwei Türme in der Kinofassung für drei Stunden kompatibel zu machen, hat hier sichtlich sein Opfer gefordert. Aber für Gollum und die Nazgul möchte man den Regisseur sowie den Konzeptkünstler Alan Lee einfach küssen. Allein Gollum wirkt für sich und in der Interaktion mit anderen dermaßen real, dass man irgendwann wirklich aufhört, ihn als virtuelles Wesen wahrzunehmen. Und dann diese Schlacht! Ein gutes Viertel nimmt sie in der Handlung ein. Jede Minute davon ist es wert. Ohne in allzu große Übertreibungen ausbrechen zu wollen: Die Schlacht von Helms Klamm sieht genau so aus wie die Schlacht von Helms Klamm aussehen muss. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Das Fazit? Der Herr der Ringe - Die zwei Türme ist trotz oder gerade wegen der teilweise recht deutlichen Änderungen gegenüber der literarischen Vorlage - auf die der Spannung halber nicht weiter eingegangen wird - in sich konsistent. Notwendigerweise noch monumentaler und düsterer als Die Gefährten schafft es Jackson grandios, den Wendepunkt einer Welt zu porträtieren, deren Zukunft im Untergang begraben zu liegen scheint. Nun, Peter, jetzt warten wir auf das Finale furioso! -Constanze Quanz
Die Rückkehr des Königs
Alles was einen Anfang hat, besitzt auch ein Ende. Jede Geschichte hat eines. Manche großen Epen haben ein enttäuschendes Finale, manche erhalten einen würdigen Abschluss. Und zu Letzteren sollte man Peter Jacksons dritten Streich in Sachen Der Herr der Ringe getrost zählen dürfen.
Dass die Schauspieler nicht gut genug, die Spezialeffekte einige Wünsche offen lassen würden, brauchte man nach den beiden vorangegangenen Teilen wirklich nicht zu befürchten. Sie sind brillant. Deshalb war die spannendste Frage an Die Rückkehr des Königs, wie der neuseeländische Edel-Hobbit Jackson den von der Geschichte und den Handlungssträngen sicherlich komplexesten Part leinwandkompatibel aufbereiten würde. Und so ist Die Rückkehr des Königs eine Geschichte geworden, die sich im Spannungsfeld gewaltiger Schlachten und großer Gefühle auf rund 200 Minuten entfaltet: Auf der einen Seite muss sich Aragorn nämlich endlich seiner königlichen Bestimmung stellen und alle Kräfte bündeln, um Saurons nervöse Suche nach dem einen Ring vom Ringträger abzulenken. Denn Frodo benötigt Zeit, um sich gemeinsam mit Sam und dem immer hinterhältiger agierenden Gollum an Minas Morgul und Kankra vorbei über die Ebene von Gorgoroth zu kämpfen und schließlich an jene Stelle zu gelangen, an der Elrond einst Isildur beim bitteren ersten Versuch, den Ring ins Feuer zu werfen, scheitern sah: den Schicksalsklüften. Dem Ort, an dem sich das Schicksal aller Beteiligten erfüllt.
Als Zuschauer wird man von diesem Film einem Wechselbad der Gefühle unterworfen. Auf der einen Seite darf sich der Zuschauer über drei großartig inszenierte Schlachten freuen, deren Wucht ihn erfreulicherweise ordentlich in den Kinosessel drückt. Andererseits verfolgt man Frodos immer drückender werdendes Leiden - und bekommt beinahe selbst Atemnot. Und dann ist da noch dieser lange schmerzhafte Abschied. Irgendwie beschleicht einen da das widerwillige Gefühl, dass sich am Ende nicht nur die Gefährten voneinander und teilweise aus Mittelerde verabschieden müssen, sondern auch man selbst.
Ob Peter Jackson nach gut sieben Jahren Beschäftigung mit Mittelerde tief in seinem Herzen ein Sadist geworden ist, wenn er gerade den Abschied so intensiv zelebriert? Mitnichten. Aber bestimmt einer, der sich mit der Schlacht auf dem Pelennor ein klein wenig vor einer anderen wunderbaren Trilogie verneigt: vor George Lucas' ursprünglicher Sternensaga. Wenn die gewaltigen Olifanten vor Theodens fassungslosen Männern auftauchen, hat das etwas von den imperialen Kampfmaschinen AT ATs, die über die Rebellen auf dem Eisplaneten Hoth in Das Imperium schlägt zurück herfielen. Danke, Peter! -Constanze Pappert