Szymanowski: Violinkonzerte / Sinfonie Nr - 4

Andsnes, Zehetmair, Cbso, Rattle

CD, Audio CD
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EAN/ISBN: 0724355777720
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Szymanowski: Violinkonzerte / Sinfonie Nr - 4 - Andsnes, Zehetmair, Cbso, Rattle
VIOLINKONZ.1+2/SINF.4
Eine ungewöhnliche Lust am Klang, an impressionistisch schwirrenden Tonfarben der Instrumentation durchzieht Szymanowskis Orchesterpartituren. Neben Witold Lutoslawski und Krzysztof Penderecki gilt Karol Szymanowski (1882 - 1937) als wichtigster Komponist Polens im 20. Jahrhundert. Für Sir Simon Rattle ist er gar ein noch vielfach unterschätzter Komponist, dessen Werke dem Werkkanon des Konzertlebens wertvolle Farbtupfer hinzufügten, würden sie denn häufiger aufgeführt werden. Die drei Konzerte auf diesem Album gehören zu den wichtigen Werken des Komponisten. Sie sind sehr anspruchsvoll, sowohl in Hinsicht auf die spieltechnischen Anforderungen für Solisten und Orchester als auch auf die formale Anlage der Komposition.
Die Sinfonie Nr. 4 op. 60 ist eigentlich ein Klavierkonzert in drei Sätzen, hier von Leif Ove Andsnes sehr einfühlsam in tief empfundener Partnerschaft mit dem Orchester vorgetragen. Das erste Violinkonzert von 1916 sprengt in seiner klangschwelgerischen Art gleich jegliche herkömmliche Form. Wie eine freie Seele entfaltet sich die Violine Thomas Zehetmairs über einer ganzen Welt aus Klang und Rhythmus. Zehetmair genießt seine Kantilenen, spielt den großen Ton seiner Violine aus und demonstriert eine vorzügliche Technik etwa in den Doppelgriffpassagen der Solokadenz zu Beginn des dritten Tracks dieses einsätzigen Konzerts.
Simon Rattle gelingt es in vorzüglicher Weise, die verschiedensten lyrischen, rhythmischen und klanglichen Charaktere der Konzerte in einen zusammenhängenden Entwicklungsgang zu führen. Dazu zählen schmelzende Melodik in spätromantischer Tradition, bizarre Auftritte von Bläsern und Schlagwerk und Bartók-ähnliche Anklänge an volksmusikalische Strukturen. Alles in allem eine tolle CD, die ein großes Klangerlebnis bietet. -Adalbert J. Osterried