| ||||||||||
Es ist schwer geworden, heutzutage im R&B-Segment noch Zeichen zu setzen. Auch Brandy kommt an dieser Tatsache auf ihrem vierten Album Afrodisiac nicht vorbei, trotz der Mithilfe von Kanye West und Timbaland. Zwei Jahre nach Full Moon präsentiert sich Brandy Norwood in den 15 Tracks im Verbund mit ihren Produzenten durchaus experimentierfreudig. Das geht manchmal gut, wie bei der wunderbaren, mit reichlich Streicherschmelz garnierten Midtempo-Hymne "I Tried", führt zugleich aber in fast identischer Konstellation geradewegs auf das Abstellgleis, wie bei "Turn It Up", bei dem sich einfach keinerlei Magie einstellen will. Der Grund ist einfach auszumachen: Sie und ihre Helfer wollen einfach zu viel auf einmal. Mit Afrodisiac sollte sie der nicht gerade still abwartenden Konkurrenz aufzeigen, wohin die Reise in Zukunft geht. Das ist leider nicht ganz gelungen. Trotzdem sind die erzielten Ergebnisse alles andere als durchschnittlich. So glänzt Brandy bei der gemeinsam mit Kanye West und Rapper T.I. eingespielten, butterweichen Ballade "Where You Wanna Be" einmal mehr als einfühlsame Sängerin, die sehr genau weiß, wo ihre Grenzen sind. Auch "Say You Will" verfügt über genau die richtige Portion an zartem Schmelz, die nötig ist, um die Herzen ihrer weltweiten Fangemeinde zu erobern. Afrodisiac ist leider nicht der angestrebte Befreiungsschlag geworden, dazu verharrt Brandy zu sehr bei den altbekannten und erprobten Formeln. Ein über weite Strecken überzeugendes, wenn auch nicht mitreißendes Album ist dennoch dabei herausgekommen. -Norbert Schiegl |
Weitere Infos oder Bestellen bei Amazon