Der Wixxer

Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Anke Engelke, Olli Dittrich, Christoph Maria Herbst, Thomas Fritsch, Oliver Welke

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 21. Mai 2004
Verkaufsrang: 179056 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4029758195796
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Der Wixxer - Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Anke Engelke, Olli Dittrich, Christoph Maria Herbst, Thomas Fritsch, Oliver Welke
Kurzweilig! 36 Titel, zu jeweils 50 Prozent bestehend aus Dialogen und einem kunterbunten Musik-Mix samt Neuauflage des Madness-Songs "The Wizard" durch Right Said Fred featuring Anke Engelke. Der große Wortanteil ist nahe liegend für den Soundtrack zu einer Persiflage auf Edgar-Wallace-Filme und die Krimis der 60er-/70er-Jahre, bei der das Who's who der deutschen Comedyszene mitwirkt.
Ladykracher-Regisseur Tobi Baumann hat für 4,7 Millionen Euro diese komödiantische Story realisiert: Tief in den Wäldern bei London liegt das mysteriöse BlackWhite Castle, das letzte noch bestehende Gebäude in Schwarz-Weiß. Vergessen von der bunten Welt, könnte der mächtige Herrscher und Obergauner Earl of Cockwood (Thomas Fritsch) dort seinen üblen Machenschaften nachgehen - wären da nicht Doris (Anke Engelke) und Dieter Dubinsky (Olli Dittrich) aus Bitterfeld. Das sächsische Traumpaar hat sich in den Wäldern verirrt und muss Schreckliches mitansehen: Nicht nur verfolgt sie eine reißende Hundebestie, auch werden sie Zeugen eines kaltblütigen Mordes. Ein ominöser Lieferwagen überrollt den Mönch mit der Peitsche. Die Zuschauer ahnen es, noch bevor Scotland Yard vor Ort ist: Der Wixxer hat wieder zugeschlagen! Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) und sein neuer Kollege Long (Bastian Pastewka) fahnden nach dem sagenumwobenen Täter, der unter anderem Longers Kollegen Rather Short auf dem Gewissen hat. Im Visier haben sie Earl of Cockwood, der auf seinem Schloss nicht nur Möpse züchtet, sondern auch mit Girl-Groups handelt.
Den Score hat Andreas Grimm binnen zweieinhalb Monaten realisiert. Der Pianist aus Köln machte sich einen Namen durch Musik für die legendäre Wochenshow, Axel und Ladykracher. Vor allem Erstere scheint ein gutes Übungspflaster gewesen zu sein, denn bereits dort konnte er alle möglichen Stile durchgehen und auch parodieren. Deshalb gibt es in Der Wixxer Jazziges ebenso zu hören wie Lounge-Musik, klassischen Scoresound, Musical oder harten Rock. Interessant ist, dass Grimm nicht versucht hat, die Filmmusiken der persiflierten Streifen in seinem Score auf die Schippe und als Grundstil zu nehmen, sondern sich mit Ausnahme der Sixties-Referenz "Schurkenrunde" - entsprechend der jeweiligen Szene - von anderen Filmen inspirieren ließ. Wenn dann streichergarnierte Instrumentals ertönen, erweist er offensichtlich großem Hollywood-Kino eine Referenz. Eingespielt haben seine Kompositionen diverse Kölner Instrumentalisten, zu denen auch der Schlagzeuger von Dick Brave & The Backbeats gehört.
Ferner hat der 69ers Club drei Songs beigesteuert. Dieses Düsseldorfer Trio besteht aus einem Trompeter, Geiger und Computerspezialisten. Seine Spezialität: House-Musik. Nicht zu vergessen das den Abspann untermalende "The Wizard". Es ist die Neuauflage des gleichnamigen Madness-Songs, der aus ihrer CD Wonderful (Madness) (1999) stammt. Right Said Fred featuring Doris Dubinsky alias Anke Engelke haben daraus ein Stück swingenden Retro-Pop gemacht, das von den Machern des Lou-Bega-Hits "Mambo No. 5" abgemischt worden ist. Fazit: 40 Minuten und drei Sekunden lang eine Mixtur aus (wenigen) guten Gags und (zu) vielen Sparwitzen. Im Einklang mit der abwechslungsreichen Musik ist das Ganze aber passable, harmlos-nette Unterhaltung. -Thomas Hammerl