Kops

Fares Fares, Torkel Petersson, Göran Ragnerstam

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 4009750244166
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Kops - Fares Fares, Torkel Petersson, Göran Ragnerstam
Was passiert mit einer Polizeistation in einem kleinen, idyllischen, schwedischen Örtchen, wenn es dort praktisch keine Kriminalität gibt? Sie ist unnötig und kann geschlossen werden, so denkt zumindest das Hauptquartier. Das ist den Polizisten aus dem Ort natürlich überhaupt nicht recht, aber was soll man gegen den Beschluss der Vorgesetzten schon machen? Plötzlich eskalieren jedoch die Ereignisse. Ein Tante Emma-Laden wird überfallen, die örtliche Würstchen-Bude wird abgefackelt, und sogar eine Geiselnahme mischt urplötzlich die Kriminalstatistik auf. Was ist nur auf einmal los in Högsboträsk? Wer steckt hinter all diesen Taten? Die Kops nehmen natürlich die Ermittlungen auf - mehr oder weniger ...
Nach Jalla! Jalla! findet eine weitere herzerfrischende Komödie aus Skandinavien den Weg nach Deutschland. Der im Libanon geborene Schwede Josef Fares feierte bereits mit der Komödie Jalla! Jalla! einen Riesenerfolg und auch Kops ließ in Schweden die Kassen mächtig klingeln. Knapp eine Million Kinobesucher ließen sich die charmante Komödie um vier Provinzpolizisten, die der Einsparungspolitik zum Opfer fallen sollen, nicht entgehen. Bei 8,3 Millionen Einwohnern ein kaum zu fassendes Ergebnis.
Im schwedischen Högsboträsk lebt man unaufgeregt und friedlich vor sich hin und auch hinter der Fassade lauern keine verstörenden Abgründe. Blutorgien à la Henning Mankell sucht man auch mit den allerbesten Absichten vergebens. Das Provinzkaff mit dem merkwürdigen Namen hält für seine bestens ausgestattete Polizeieinheit wenig Arbeit bereit. Es gibt schlichtweg keine Kriminalität. Entsprechend droht der Kahlschlag, der in Form der hübschen Dienstaufseherin Jessica Lindtblatt (Eva Röse) aus der großen Hauptstadt auf den Plan tritt. Die an amerikanischer TV-Actionware geschulten Polizisten beschließen dieser vermeintlichen politischen Unverfrorenheit mit eigenwilligen Mitteln entgegenzutreten. Wo es kein Verbrechen gibt, muss man eben nachhelfen.
Kops sorgt mit dieser einfach strukturierten Geschichte für eine ideale Ausgangsposition, um allerhand Vergnügliches auf der Leinwand zu entfalten. Wie schon bei Jalla! Jalla! überzeugen die erfrischenden Dialoge und eine erstklassige Darstellerriege, die mit ihren frisch gebügelten Polis-Uniformen zwischen Häkelarbeiten in der Warteschleife und herbeigeträumten S.W.A.T.-Einsätzen in bester Macho-Manier changieren. Das frappierende an dem Film ist jedoch die Nähe zum Zeitgeist rationalisierender Hau-Ruck-Politik und es ist in der Tat verwunderlich, dass bislang niemand auf die Idee kam, sich in vergleichbar ironischer Weise dieser Thematik zu nähern.
In der Hauptrolle glänzt übrigens Regisseur Josef Fares Bruder, Fares Fares, der tatsächlich nicht nur so heißt, sondern auch so aussieht. Erst durch sein ausdrucksstarkes Gesicht wird aus der hübschen Komödie eine tragikomische Geschichte. Schwer vorstellbar, dass das geplante Hollywood-Remake mit Adam Sandler in der Hauptrolle einen ähnlichen Spagat zu leisten im Stande ist. -Thomas Reuthebuch