Bruch & Tschaikowsky: Violinkonzerte

Frank Peter Zimmermann, Rpo

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 5. Juli 2004
Verkaufsrang: 10398 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5099709312922
ASIN: B00029MMLO (Amazon-Bestellnummer)
Bruch & Tschaikowsky: Violinkonzerte - Frank Peter Zimmermann, Rpo
Tschaikowsky / Bruch

Beide hier aufgenommenen Violinkonzerte, also Peter I. Tschaikowskys op. 35 in D-Dur und Max Bruchs Nr.1, g-moll op. 26, wurden bei ihren jeweiligen Uraufführungen (1881 resp. 1868) von der Kritik gnadenlos zerrissen. Dass beide Werke heute zum festen Repertoire gehören, dass einige Passagen gar zu Evergreens wurden, spricht aber für deren Qualität. Beide Konzerte fordern dem Solisten, vor allem technisch, alles ab. Eine stupende Fingerfertigkeit ist also gefragt, andererseits aber auch Melodien in schlichter Tongebung, die Weichheit und Klangschönheit verlangen.
Das Thema zum Mitsummen stellt Tschaiskowsky (1840-1893) bereits Anfang des 1. Satzes vor. Wunderschön leicht und bewegend interpretiert von Frank Peter Zimmermann, schlängeln sich die Melodien trotz der Dur-Tonart eher melancholisch durch die vorwiegend zurückhaltende Begleitung das Oslo Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Manfred Honeck. Die folgende "Canzonetta" trieft vor Traurigkeit. Hier finden Solist und Orchester die zartesten Töne. Zimmermann schärft des Hörers Ohren mit verschwindend leisen Passagen. Trotz dieser Ruhe bleibt der Klang seiner Stradivari voll, rund und romantisch. Im tänzerisch und volkstümlich angelegten "Finale" erfährt das Werk einen "typischen" Abschluss. Hin und her pendelnd zwischen Virtuosität und elegischen Passagen wird der 1. Satz von Max Bruchs Violinkonzert aufgebaut. Das Adagio entfaltet sich zu einem süßlichen, aber mit Inbrunst interpretierten Hörgenuss. Spannend, schwungvoll und für Frank Peter Zimmermann ein gefundenes Fressen wird der Schlusssatz. Hier kann der Solist, unterstützt vom sicher aufspielenden Royal Philharmonic Orchestra unter Paavo Berglund, seine große Meisterschaft auf dem Silbertablett präsentieren. -Rudolf Kamm