LeTour 2

Various - compiled by Thomas Bohnet

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 8. November 2004
Verkaufsrang: 64532 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4260044590110
ASIN: B00067ONUU (Amazon-Bestellnummer)
LeTour 2 - Various - compiled by Thomas Bohnet
Frankreich: Wenn es um Musik aus unserem Nachbarland geht, dann fallen den Älteren wohl Chansonstars wie Charles Aznavour und Gilbert Bécaud ein, die Jüngeren werden eher an French House oder Mestizo-Sounds à la Manu Chao denken. Dass die Grande Nation noch viel mehr zu bieten hat, demonstriert LeTour 2, Nachfolger der erfolgreichen Compilation LeTour von 2003. Die exklusive Amazon-Edition mit Bonustrack führt in insgesamt siebzehn ausgewählten Stücken das reichhaltige Klangangebot vor, das man derzeit unter der Trikolore vorfindet.
Die genreübergreifende Zusammenstellung von DJ Thomas Bohnet deckt ein großes Stilspektrum ab. So bereitet uns etwa Bruno Caliciuri alias Cali in seinem Beitrag "Elle M'a dit" mit Gitarrenpop französischer Prägung viel Plaisir; Sanseverino ist ein Vertreter der Richtung Neo-Swing, er verquickt den "Zigeunerjazz" eines Django Reinhardt mit der Chansontradition aus der Heimat und verleitet in "Frida" zum Fingerschnippen und Fußwippen; Kana vom Eiland Mauritius erfreuen in dem Ohrwurm "Plantation" mit einem fröhlichen Roots-Reggae; und der Amazon-Bonustrack "Feu de Paille" von der korsischen Gruppe Qui bietet einen energischen Poprock mit englischen Querverweisen. Très chic!
Damit nicht genug der Stilvielfalt: Sawt el Atlas steuern in "Ne me jugez pas" Raï-Klänge an Oud, Kanoun und Derbouka bei und repräsentieren so den arabischen Anteil der Vielvölkergemeinschaft Frankreich; beim Titel "Sex, accordéon et alcool" treffen moderne Rap-Reime auf ein klassisches Musette-Akkordeon, wie man es im Lande der Baguettes und Baretts bis heute in fast jedem Straßencafé zu hören bekommt; und das Quintett Elista zu guter Letzt tritt in "Debout" das Chansonerbe des Vaterlandes an.
Man sieht: Auch Folge zwei der LeTour-Reihe hält wieder interessante Entdeckungen für frankophile Zeitgenossen bereit. Der Untertitel "The Best In French Alternative Music" ist wahrlich keine Übertreibung. Oh la la! - Harald Kepler