Cecilia Bartoli - Opera Proibita (Händel · Scarlatti · Caldara) / Minkowski · Les Musiciens du Louvre

Les Musiciens du Louvre, Alessandro Scarlatti, Antonio Caldara, Yasunori Imamura, Patrick Beaugiraud

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 12. September 2005
Verkaufsrang: 251 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0028947570295
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Cecilia Bartoli - Opera Proibita (Händel · Scarlatti · Caldara) / Minkowski · Les Musiciens du Louvre - Les Musiciens du Louvre, Alessandro Scarlatti, Antonio Caldara, Yasunori Imamura, Patrick Beaugiraud
OPERA PROIBITA

Wenn etwas verboten wird, führt man die verbotene Sache eben heimlich weiter oder man wendet sich wohl oder übel anderen Beschäftigungen zu. Das Letztere taten die Komponisten G. F. Händel, Alessandro Scarlatti und Antonio Caldera Anfang des 18. Jahrhunderts in Rom, als politische Unruhen Papst Innozent XII. veranlassten, Opern zu verbieten. Sie wendeten sich nun der heiligen (und damit erlaubten!) Musik zu und schufen (paradoxerweise!) meist opernhafte und dramatische Werke, eingehüllt im Deckmäntelchen des Oratoriums.
Diese Thematik bietet der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli paradiesische Möglichkeiten. Ausdrucksfähigkeit und Koloratursicherheit sind gefragt, nicht aber unbedingt großes Volumen. Scarlattis "All´arme si accesi guerrieri" gestaltet sie elegant und traumwandlerisch sicher, sein "Mentro io godo in dolce oblio" mit großer Innigkeit. Händels "Un pensiero nemico di pace" wird zum Koloraturfestival, eigentlich eine Opernarie per excellence, mit zartem Mittelteil und fulminantem Schluss. Bartoli setzt alles auf eine Karte und betont die Gegensätze, was die Dramatik noch verstärkt. Calderas eher schwerblütige Kompositionen, darunter "Ahi quanto cieca... Come foco alla sua sfera" werden von der Sängerin eher etwas übertrieben effektvoll dargeboten, was der Schönheit aber keinen Abbruch tut.
"Les Musiciens du Louvre" lassen sich von Marc Minkowski zu mal affektiertem, mal zurückhaltendem, immer aber sängerfreundlichem Spiel animieren. Bartoli genießt es hörbar, diesem Orchester ihre Stimme anzuvertrauen, eine Stimme, deren Entwicklung man bei aller Bewunderung eher bescheiden nennen muss. Aber Entwicklung hin oder her: immensen Erfolg hat sie immer noch. Rudolf Kamm