Der Kaufmann von Venedig

Al Pacino, Jeremy Irons, Joseph Fiennes

DVD
Ausgabe vom 27. September 2005
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EAN/ISBN: 4030521396524
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Der Kaufmann von Venedig - Al Pacino, Jeremy Irons, Joseph Fiennes
Venedig, Ende des 16. Jahrhunderts. Aus Freundschaft zu dem frisch verliebten, aber hoch verschuldeten Aristokraten Bassanio lsst sich Kaufmann Antonio auf einen ungewhnlichen Handel mit dem jdischen Geldverleiher Shylock ein. Fr einen Kredit von 3.000 Dukaten brgt Antonio, der sich baldiger Einnahmen durch ausgelaufene Handelsschiffe sicher ist, mit einem Pfund seines eigenen Fleisches. Mit diesem Geld kann Bassanio jetzt angemessen um die Hand von Portia, der reichen Erbin von Belmont, werben. Die Schnheit und ihr Verehrer lieben sich, doch der Besiegelung des Glcks steht eine Klausel von Portias verstorbenem Vater im Wege. Nur den darf Portia heiraten, der aus drei verschlossenen Schatullen die richtige whlt, die ihr Bild enthlt. Wie andere Bewerber aus ganz Europa, ja sogar Afrika, tritt Bassanio an, das Rtsel zu lsen. Whrend er dem Glck ganz nahe kommt, verliert Antonio auf See sein Vermgen und kann seine Schulden nicht begleichen...

Nur selten hat man den Kaufmann von Venedig, eines von Shakespeares komplexesten Werken, derart üppig ausgestattet gesehen wie in dieser Adaption unter der Regie von Michael Radford (Il Postino). Ein junger Adliger namens Bassanio (Joseph Fiennes, Shakespeare in Love) möchte in einer dekadenten Version von Venedig zur Zeit der Renaissance der lieblichen Portia (der Schauspiel-Neuling Lynn Collins) den Hof machen, aber ihm fehlt das Geld, um zu ihrem Landsitz zu reisen. Er bittet seinen Freund, den Kaufmann Antonio (Jeremy Irons, Die Affäre der Sunny von B.) um Hilfe. Antonios Vermögen ist in Schiffshandelsgeschäften angelegt, daher bietet der Kaufmann an, das Geld von dem jüdischen Geldverleiher Shylock (Al Pacino, Hundstage) zu besorgen. Aber Shylock ist über Antonio verärgert, da dieser den Juden für gewöhnlich voller Verachtung behandelt hatte, und daher fordert er, dass - sollte die Schuld nicht in drei Monaten beglichen sein - der Preis dafür ein Pfund von Antonios Fleisch sein soll.
Der Kaufmann von Venedig ist als "problematisches" Stück bekannt - die Thematik um Geldverleiher und Antisemitismus verträgt sich nur schwer mit den märchenhaften Elementen der Romanze zwischen Portia und Bassanio, und einige Wendungen der Handlung wirken ein wenig willkürlich oder sogar grausam. Die Stärke von Radfords intelligenter und leidenschaftlicher Umsetzung liegt darin, dass er und die exzellente Besetzung die gegensätzlichen Facetten des Theaterstücks mit voller emotionaler Tiefe versehen, wodurch jede Frage, die das Stück aufwirft, aktuell und unausweichlich wirkt. Irons spielt besonders überzeugend: in seiner Brust wohnen sowohl Freundlichkeit als auch blinde Vorurteile - dadurch erscheinen die Auseinandersetzungen seines Charakters ebenso lebendig wie jene innerhalb des gesamten Stücks. -Bret Fetzer