Prairie Wind

Neil Young

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 30. September 2005
Verkaufsrang: 7032 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0093624959328
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Prairie Wind - Neil Young
PRAIRIE WIND

Annähernd 40 Alben hat der Kanadier Neil Young seit seinem Ausstieg bei Buffalo Springfield 1968 in regelmäßigen Abständen eingespielt. Seinen 60. Geburtstag feiert der Elder Statesman des Country-Folk-Rock am 12. November 2005 Jahre und veröffentlicht mit Prairie Wind fast zeitgleich ein sehr warmes, intimes und musikalisch sehr konservatives Album, das einen langanhaltenden Trend fortsetzt: Neil Young kehrt dem Rock auf seinen Studiowerken immer mehr den Rücken zu. Nach Nashville, ins Mekka des Country, zog es den in Toronto geborenen Mann diesmal. Dort versammelte er neben der Gastvokalistin Emmylou Harris Größen wie Spooner Oldham (Aretha Franklin, Bob Dylan, J.J.Cale) und die alten Wegbegleiter wie gefragten Studiomusiker Ben Keith, Karl Himmel, Chad Cromwell und Rick Rosas um sich - allesamt hochklassische Könner, von denen aber keine Innovationen zu erwarten sind. Woran Neil Young auch nicht die geringsten Interessen zu haben scheint. Mit Prairie Wind, nach dem Meisterwerk Harvest und Harvest Moon der letzte Teil einer Trilogie, kehrt er auf den heimischen musikalischen Boden zurück, der ihn berühmt gemacht, zu Platten wie Harvest und Comes A Time also. Zu einfachen, sehr amerikanischen und traditionellen Songs ohne Effekthascherei aber mit großer Wirkung. Über weite Strecken ist Prairie Wind trotz des Mitwirkens eines Gospelchores ein stilles, fast zärtliches und sehr akustisches Album mit Texten, in denen Neil Young weit zurückblickt. Seine Gedanken streifen über von Bisons bevölkerte Weiden ("Far From Home"), er reflektiert den Tod seines Vaters ("Prairie Wind"), erinnert sich an Elvis ("He Was The King"), spricht über das Leben als langer Weg, auf dem Freunde verschwinden ("The Painter"), über seine Kinder in der hinreißenden Ballade "Here For You" oder sinniert über Gott ("When God Made Me"). Ein wenig zu nahe ist er ihm während der Aufnahmen zu Prairie Wind gekommen, als eine lebensgefährliche Erweiterung eines Blutgefäßes im Gehirn festgestellt wurde. Obwohl der Tod und Vergänglichkeit auf Prairie Wind oft thematisiert werden, blickt Neil Young doch auch nach vorne und singt in "The painter" "...it?s along road behind me, it?s a long road ahead...". Alles andere wäre auch eine Enttäuschung. -Sven Niechziol