Timeless

Sergio Mendes, Black Eyed Peas, Erykah Badu, Stevie Wonder, Jill Scott, John Legend, Justin Timberlake, India.Arie

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 7. April 2006
Verkaufsrang: 6222 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0013431231523
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Timeless - Sergio Mendes, Black Eyed Peas, Erykah Badu, Stevie Wonder, Jill Scott, John Legend, Justin Timberlake, India.Arie
TIMELESS

Acht Jahre nach seinem letzten Album Oceano überrascht Sergio Mendes mit der wohl ungewöhnlichsten Einspielung seiner mehr als vier Jahrzehnte umfassenden Karriere. Timeless besticht nicht nur durch seine absolut zeitgemäße Produktion. Auf insgesamt 15 Tracks gibt sich auch das Who is Who aus R&B und HipHop die Klinke in die Hand. Vor allem aber trägt das Werk die unverkennbare Handschrift von will.i.am. Der Mastermind der Black Eyed Peas hatte mit dem brasilianische Bandleader und Arrangeur bereits für den Song "Sexy" auf dem BEP-Album Elephunk zusammengearbeitet und zeichnet nun auch als Producer für den ambitionierten Crossover aus HipHop und Bossa Nova verantwortlich. Daneben tragen so illustre US-Künstler wie Stevie Wonder, Justin Timberlake, Erykah Badu, India.Arie, Jill Scott und Q-Tip zum Gelingen bei. Aber auch der brasilianische Rapper Marcelo D2 und Mendes' Ehefrau Gracinha Leporace glänzen mit essenziellen Beiträgen.
Seine ersten internationalen Erfolge feierte Mendes in den 60er Jahren mit Beatles-Coverversionen und Samba-Hits wie "Mas Que Nada". Die unverwüstliche Brasil-Pop-Nummer aus der Feder von Jorge Ben bildet folgerichtig auch den Auftakt des Albums in einer aufregenden HipHop-Adaption, der die Black Eyed Peas ihren Stempel aufdrücken. Aber auch die erste Singleauskoppelung "Yes, Yes, Y'all" kombiniert den typischen Black Eyed Peas-Groove mit einem markanten Pianoriff. Zu den weiteren zeitlosen Brasil-Hymnen, die hier einer Frischzellenkur unterzogen werden, zählen die berühmten Afro-Sambas "Berimbau" und "Samba Da Benção" aus der Feder von Baden Powell und Vinicius De Moraes, das 1975 entstandene "Bananeira" aus der Feder von João Donato und Gilberto Gil und "The Frog" (ebenfalls von Donato, der es 1973 unter dem Originaltitel "A Rã" auf dem Album Quem E Quem verewigte) aber auch Tom Jobims ebenfalls längst zum Klassiker avanciertes "Surfboard". Im Gegenzug überrascht Justin Timberlake als Crooner mit einer eigenständigen Nummer namens "Loose Ends" im klassischen Bossa Nova Stil. Soul-Chanteuse India.Aire schließlich steuert den überaus charmanten Titelsong bei.
Mit vielen Neueinspielungen alter Songs, welche Sergio Mendes im Laufe der Jahre in sein Repertoire übernommen hatte, gerät das Album zu einer veritablen Hommage an die 1941 geborenen Brasil-Pop-Legende. Allerdings hat sich Mendes weder als Sänger noch als Komponist einen Namen gemacht, sein Ruhm beruht allein auf seiner Geschicklichkeit als Interpret, Arrangeur und Bandleader, sowie der Fähigkeit, stets mit den richtigen Leuten zu kooperieren. Mit Timeless jedenfalls knüpft er nahtlos an sein Grammy-prämiertes Meisterwerk Brasileiro von 1992 an, das vielen als sein bislang bestes Album gilt. Damals profitierte Mendes maßgeblich vom überschäumenden Talent eines Carlinhos Brown, der seinerseits dank Mendes seinen endgültigen Durchbruch erzielte. Mit "Timeless" setzen sich Mendes und sein mehr als 30 Jahre jüngerer Bewunderer will.i.am ein gemeinsames Denkmal. - Wolfgang Zwack