Harry Potter und der Orden des Phönix

Nicholas Hooper

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 6. Juli 2007
Verkaufsrang: 7076 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0093624997313
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Harry Potter und der Orden des Phönix - Nicholas Hooper
dischi1data20 luglio 2007supportocd audiogenerecolonne sonore- brani1.fireworksascolta2.professor umbridgeascolta3.another storyascolta4.dementors in the underpassascolta5.dumbledore's armyascolta6.the hall of propheciesascolta7.possessionascolta8.the room of requirementsascolta9.the kissascolta10.a journey to hogwartsascolta11.the sirius deceptionascolta12.death of siriusascolta13.umbridge spoils a beautiful morningascolta14.darkness takes overascolta15.the ministry of magicascolta16.the sacking of trelawnyascolta17.flight of the order of the phoenixascolta18.loved ones and leaving

Frisch, melodiös, abwechslungsreich, bisweilen mit klanglich interessanten Gegensätzen im Arrangement, aber leider oft zu gefällig. So lässt sich jene Musik beschreiben, die Nicholas Hooper zusammen mit dem 90-köpfigen Londoner Kammerorchester und einem Chor anlässlich der Verfilmung des fünften Potter-Romans von J.K. Rowling aufgenommen hat. Der dritte Score-Komponist seit dem Start der Reihe präsentiert zwar drei neue Themen und greift John Williams berühmtes "Hedwig's Theme" auf, allerdings wirken Hoopers 18 Instrumentals über weite Strecken zu unentschlossen, inkonsequent sowie nicht spektakulär! Einige Highlights indes gibt es und der Sound ist stets superb!
Ein Gesamtkonzept adäquat oder sogar noch besser fortzuführen, für das John Williams bei drei Teilen verantwortlich zeichnet, ist für die meisten Score-Komponisten ein Ding der Unmöglichkeit. Das bekam bereits Patrick Doyle zu spüren, der für seine überwiegend düstere Musik zu Harry Potter und der Feuerkelch vielfach gescholten wurde. Und Hooper greift ebenfalls nicht jenen roten Faden auf, den Williams anhand von verschiedenen Motiven vorgegeben hat; zudem erweist er Doyles Arbeit keine Referenz, sondern frönt primär seinem Stil. Dazu hat er unter anderem drei neue Themen komponiert - eines für die böse Professorin Dolores Umbridge. Das zweite, zu hören in "Posession" und "The Sirius Deception", untermalt, wie Seelen-Dieb Lord Voldemort allmählich von Harry Potter Besitz ergreift. Ein drittes Thema wurde für "Dumbledore's Army" entwickelt und soll das auflehnende Verhalten der Studenten auf Hogwarts illustrieren.
Zu den Höhepunkten zählt "The Room Of Requirement" - ein Stück, das all das beinhaltet, was zauberhafte Musik für einen Film über Magie ausmacht. Ebenfalls auf der Haben-Seite ist als Auftakt "Fireworks" zu verbuchen - ein irischer Jig mit Rock-Gitarrensolo. Gelungen sind ebenfalls die atmosphärischen/getragenen "The Kiss", "The Sacking Of Trelawney" und (zum Ausklang) "Loved Ones & Leaving".
Als Kritik muss sich Hooper gefallen lassen, dass er oftmals mit einer sehr einfachen Harmoniefolge aufwartet. Ferner hat der Englänger, der vorher fast nur Musik für Fernsehproduktionen geschrieben hat, zu häufig auf die Instrumentierung mit Glockenspiel gesetzt und auch nicht immer den zur Situation passenden Ton getroffen (den Action-Szenen fehlt gar ein eigenes Thema) oder auf Kontinuität im Potter-Filmmusik-Kontext geachtet. Dass Hooper musikalisch oft nicht die Erwartungen erfüllt, die er gerade geweckt hat, ist je nach Sichtweise entweder zu bemängeln oder als positiver, weil überraschender Ansatz zu werten.
Bindeglied zu den vier Vorläufern ist somit einzig das Hedwig-Thema. Ansonsten entbehrt dieser Score, ungeachtet diverser reizvoller Augenblicke, der Komplexität von Williams Werken sowie Doyles morbider Note. Vielleicht wäre das Gesamturteil besser ausgefallen, wenn es Nicholas Hoopers gesamte Musik, die er für Harry Potter und der Orden des Phönix geschrieben hat, auf CD geschafft hätte. Von den rund zwei Stunden beinhaltet das Album mit einer Spieldauer von 51 Minuten 58 Sekunden nämlich nicht einmal die Hälfte! Schade!
-Thomas Hammerl