Mein linker Fuß

Daniel Day-Lewis, Ray McAnally, Brenda Fricker

DVD
Ausgabe vom 11. Oktober 2007
Verkaufsrang: 4036 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4260131125133
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Mein linker Fuß - Daniel Day-Lewis, Ray McAnally, Brenda Fricker
Mein linker Fuß DV


Mein linker Fuß (Original: My Left Foot) spielt im Unterschichten-Irland der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Regie führte Jim Sheridan (Im Namen des Vaters, The Boxer, Brothers), Daniel Day-Lewis spielt die Hauptrolle. Es ist die Geschichte des schwer behinderten Christy Brown (1932?1981), der trotz schlimmen familiären Bedingungen und unter extremsten Anstrengungen seinen Weg findet, sich auszudrücken, malen und schreiben lernt und schließlich mit seinem linken Fuß einen autobiografischen Roman verfasst (1954). Die irisch-britische Verfilmung aus dem Jahr 1989 beruht auf dem gleichnamigen Roman dieses wirklich gelebten Helden.
Christy wird als zehntes von dreizehn überlebenden Kindern einer irischen Großfamilie geboren. Es ist die irische Unterschicht, von der hier erzählt wird: Alkohol und Schläge sind an der Tagesordnung. Aufgrund eines Geburtsfehlers ist der Junge fast vollständig gelähmt. Er lernt nur langsam, hat ständig mit Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen und seine Umwelt macht es ihm noch zusätzlich schwer. Doch mit der Zeit gelingt es ihm, seine scheinbar unbeherrschbaren Körperabläufe zu koordinieren und seine Sprechfähigkeit zu trainieren. Und er erfährt Unterstützung. Vor allem seine Mutter glaubt ganz fest daran, dass in ihm ein fühlender und denkender Mensch steckt. Ihre Hoffnung wird bestätigt, als es dem Jungen gelingt, nach einem Stück Kreide zu greifen. Mit dem linken Fuß. Mit Hilfe von zahlreichen Therapien, maßgeblich aber aufgrund seines starken Willens, gelingt es ihm, immer größere Fortschritte zu machen. Der Film erzählt die Entwicklung des Spastikers, dessen Erfolge in Realität eine lange Zeit brauchten, genrebedingt im Schnellverfahren. Deswegen jedoch nicht weniger eindringlich. Der Zuschauer wird 103 Minuten lang in den Bann dieser außergewöhnlichen Lebensgeschichte gezogen. Die ersten gekritzelten Linien an der Tafel führen irgendwann zu dem Wort "Mother", zu deutsch Mutter. Ein wirklich großer Kinomoment. Daniel Day-Lewis (Gandhi, Zimmer mit Aussicht, There will be Blood) spielt die Rolle des Christy mit großer Sensibilität und Leidenschaft. Der Film endet an dem Punkt, an dem Brown ein erfolgreicher Schriftsteller geworden ist und die Krankenschwester Mary Carr kennen lernt. Im Alter von 40 Jahren heiratet er sie (1972). Der echte Brown war danach weiterhin als Autor tätig, bis er neun Jahre später an einem schweren Erstickungsanfall starb (1981).
Auf dem deutschen Buchmarkt erschien neben der Autobiographie Mein linker Fuß zeitweise der ebenfalls autobiografische Roman Ein Fass voll Leben. Browns weitere Bücher wurden nicht ins Deutsche übersetzt. Christy Brown schrieb und malte ausschließlich mit Hilfe seines linken Fußes. Seine Hände konnte er Zeit seines Lebens nicht gebrauchen.
Die Krankheit, welche in dem Film thematisiert wird, ist Athetose. Der Fachbegriff steht für unwillkürliche, sich langsam abspielende, ausfahrende Bewegungen von Händen oder Füßen, die meist mit einer Überdehnung der Gelenke einhergehen. Oftmals finden die täglichen Bewegungsabläufe nicht fließend, sondern schlagartig ab. Plötzliche, rasche und unregelmäßige Bewegungen des Gesichts, der Extremitäten und des ganzen Körpers treten sowohl in Ruhe als auch willkürlich auf.

Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Den Los Angeles Film Critics Association Awards 1989 (Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Darsteller, Auszeichnung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin). den Academy-Awards 1990 (Oscar-Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Darsteller, Auszeichnung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin. Nominierung für Regisseur Jim Sheridan als Bester Regisseur) und den BAFTA-Awards 1990 (Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Darsteller, Auszeichnung für Ray McAnally als Bester Nebendarsteller).

Pressetext der Deutschen Film- und Medienbewertung
Das Oscar prämierte Werk von Jim Sheridan hat als zeitloser Klassiker aus dem Jahre 1989 von seiner Faszination nichts eingebüßt. Der spastisch gelähmte Christy Brown wächst in einer Großfamilie im Arbeiterviertel von Dublin auf, wo er vom Vater erst abgelehnt, aber in seiner beherzten Mutter eine warmherzige und tatkräftige Stütze findet. Während das Leben von Behinderung, Armut und Ablehnung bestimmt ist, beginnt Cristy erfolgreich sich über neue Wege auszudrücken und mit seinem linken Fuß abstrakte Bilder zu malen. Brenda Fricker und Daniel Day-Lewis bilden ein kraftvolles Mutter-Sohn-Gespann, das wirkliche Bewunderung beim Zuschauer auslöst. Die Kameraarbeit ist hervorragend, sie zeigt in besonderen ruhigen Bildern den anstrengenden Alltag aus Sicht des behinderten Künstlers. Ein Meisterwerk, das die Zeit überdauert.