Fremd im Eigenen Land (Ltd.Premium Edt.)

Fler

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 25. Januar 2008
Verkaufsrang: 3320 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0602517581814
ASIN: B0010MZKZC (Amazon-Bestellnummer)
Fremd im Eigenen Land (Ltd.Premium Edt.) - Fler
FREMD IM EIGENEN LAND LTD.P.

Über die Person Fler wurde in der Vergangenheit besonders in der deutschen Musikszene nicht zu unrecht mehr als kontrovers diskutiert. Dass wird sich auch mit seinem zweiten Album Fremd im eigenen Land nicht grundlegend ändern, auch wenn die Auseinandersetzung um den richtigen Umgang mit nationaler Identität, die damals vor allem die Single NDW 2005 auslöste, etwas an Dynamik verloren hat. Der Rapper polarisiert aber auch so nach wie vor sehr stark und nimmt auch diesmal in seinen Reimen kein Blatt vor den Mund. Zwei Jahre nach seinem Debüt Neue Deutsche Welle riskiert Fler in Songs wie "Ich bin Deutscher" oder dem gemeinsam mit Aggro-Berlin-Kumpel Sido eingespielten "Chefsache" wieder eine richtig dicke Lippe. Musikalisch hat er sich mit Shuko, Desue, Djorkaeff und Goofiesmackerz die richtigen Produzenten an seine Seite geholt, um seinen Songs auch diesmal die richtige Durchschlagskraft zu verleihen. Das er mit seiner ambivalenten Rolle in der Öffentlichkeit durchaus auch Ironisch umgehen kann, demonstriert er mit Stücken wie "Deutscha Bad Boy" oder dem mächtig durchstartenden Opener "Berlin" eindrucksvoll. Nicht jede Zeile, die hier vorgetragen wird, muss man unbedingt auf die Goldwaage legen. Fler beschäftigt sich in vielen Songs mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen mit seiner Identität als "Deutscha". Ins Stolpern kommt er auf Fremd im eigenen Land vor allem immer dann, wenn er sich mit eher zwischenmenschlichen Themen beschäftigt wie zum Beispiel bei "Alles was ich brauch" oder "Mein Mädchen", die textlich doch sehr dünn und durchschaubar ausfallen. Trotz dieser kleinen Minuspunkte tritt Fler mit seinem zweiten Album nicht auf der Stelle. Und das bedeutet beim wenig befriedigenden Zustand der deutschen HipHop-Szene 2008 schon eine Menge. -Norbert Schiegl