That Lucky Old Sun

Brian Wilson

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 29. August 2008
Verkaufsrang: 67975 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5099923483026
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That Lucky Old Sun - Brian Wilson
That Lucky Old Sun, das neue Studioalbum von Brian Wilson ist musikalisch wohl das schönste Happy End einer Künstertragödie. Dass der ehemalige Beach-Boys-Mastermind nach jahrelanger Selbstzerstörung und ewig langer Therapie wie ein Phönix aus der Asche stieg, war schon ein Wunder für sich. Doch nun legt er mit 66 Jahren jenes Album vor, von dem er lange redete und nun das realisierte, was sich jahrzehntelang nur in seinem Kopf abspielte - die perfekte, zeitlose Pop-Suite, das heitere Manifest eines musikalischen Genies. Allein der Ausgangspunkt des dichtgewebten Konzeptalbums ist genial - "That Lucky Old Sun", ein Louis-Armstrong-Klassiker aus dem Jahr 1949, um den sich alle Songs über "den perfekten Tag in Los Angeles", die narrativen Zwischenteile und Arrangements weben.
Seit Pet Sounds, dem Beach-Boys-Pendant zu Sgt. Pepper gab es kein so geschlossenes und in sich schlüssiges Pop-Werk, aus dem man einzelne Songs kaum herauslösen und loben kann. Sie sind allesamt Höhepunkte an Kompositions- und Arrangementkunst, an instrumentaler Umsetzung zu subtilen, durchaus humorvollen und ironischen Texten. Die meisten stammen von Gitarrist Scott Bennett, die Sprechpassagen über Los Angeles von Wilsons Weggefährtem Van Dyke Parks. Viele Titel sprechen für sich, wie etwa "Forever She'll Be My Surfer Girl", "California Role", ein hinreissendes Tribut an Hollywood im Dixieland-Stil, sowie die drei autobiografischen, reflektiven Songs "Southern California", der ausgelassene Rock?n?Roller "Going Home" und das ergreifende "Midnight's Another Day". Wilson hat seine künstlerische Freiheit als Produzent genutzt, mit vielen alten Freunden das Beste aus Beach-Boys- und Beatles-Harmonien mit Big Band, Latino und groß inszenierten Streicherpartien zu einem sonnigen, lebensfrohen Szenario zu mischen, was bereits das Sixties-Cover verspricht. Brian Wilson ist endlich ganz und gar bei sich angekommen. - Ingeborg Schober