Sugar Mountain-Live at Canterbury House 1968

Neil Young

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 28. November 2008
Verkaufsrang: 43847 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0093624983989
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Sugar Mountain-Live at Canterbury House 1968 - Neil Young
Verstehen muss man das nicht, dass Neil Young diese historischen Aufnahmen viel zu lange unter Verschluss hielt und immer noch hält. Seit 2006 aber öffnet dieser große Songwriter seine Archive und startete die "Performance Series". Sugar Mountain ? Live At Canterbury House 1968 erscheint zwar als dritte Veröffentlichung dieser Reihe, trägt aber folgerichtig die laufende Nummer 00, handelt es sich doch um das erste offizielle Solo-Konzert. Neil Young stand drei Tage vor seinem 23sten Geburtstag zwei November-Abende alleine mit Solo-Gitarre auf der Bühne des Canterbury House in Ann Arbor / Michigan, wo übrigens Iggy Pop & Stooges herstammen. Er wollte testen, ob er auf Solopfaden und ohne Band bestehen kann. Nicht mal sein selbstbetiteltes Solodebüt war damals veröffentlicht. Young hatte gerade die viel zu kurzlebigen Buffalo Springfield verlassen, die sich nach seinem Ausstieg schnell auflösten, hatte er doch viele deren wichtigsten Songs geschrieben. Sie alle sind hier zu hören und das in einer erstaunlichen Qualität, wurde der Auftritt in einem der lokalen Uni-Verwaltung unterstellten Saal doch nur mit einem TEAC 2-Track-Bandmaschine aufgenommen. Der großen Klasse der karg arrangierten Lieder, die zu Klassikern werden sollten, tut das keinen Abbruch. Die schon bekannten Buffalo-Springfield-Songs wie "Mr. Soul", "Broken Arrow" oder "Expecting To Fly" üben mit ihrem spröden Charme viel Magie aus. Und die, die wie "The Loner" und vor allem das titelspendende "Sugar Mountain" noch kommen sollten, müssen der kleinen Runde anwesender Fans wohl klar gemacht haben, das hier eine Rock-Legende am Entstehen ist. "Sugar Mountain", diesen so wunderbaren Song komponierte Young schon mit 19 Jahren, brachte ihn dann nur als Single heraus und packte ihn erstmals 1977 (Dekade) auf eine LP. Schade ist nur, dass er "I Am A Child" aus Zeiten von Buffalo Springfield nicht spielt und schade auch, dass es wie zum grandiosen Auftritt in der Massey Hall 1971 kein Filmaufnahmen gibt. So zeigt die beiliegende DVD nur ein Standbild zur Show, immerhin versöhnt ein kurzer Film aus dem Aufnahmestudio. Wichtiger aber ist sowie die Musik, und die strahlt so viel Intimität aus, dass das Gefühl entsteht, der Meister gibt ein Privatkonzert in der Küche. - Sven Niechziol