Hilde

Heike Makatsch, Dan Stevens, Monica Bleibtreu, Hanns Zischler, Roger Cicero

DVD
Ausgabe vom 2. Oktober 2009
Verkaufsrang: 1949 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5051890006295
ASIN: B0029NZWIG (Amazon-Bestellnummer)
Hilde - Heike Makatsch, Dan Stevens, Monica Bleibtreu, Hanns Zischler, Roger Cicero
Regisseur Kai Wessel (Die Flucht) verfilmt in Hilde das Leben einer der grössten deutschen Ikonen der Nachkriegszeit: Hildegard Knef.
Das Biopic ist ein schwieriges Genre. Die Komplexität eines ganz normalen Lebens in etwa 2 Stunden Filmzeit abzuhandeln ist grundsätzlich schon schwierig bis unmöglich. Meist erscheint das zu verfilmende Leben ganz besonders spannend und intensiv ? eigentlich immer. Und sofort hat man ein Problem. Was wählt man aus und was lässt man unter den Tisch fallen. Welche Teilaspekte eines Lebens möchte man betonen und vor allem welche Haltung findet man zu dieser Person die man unter die Lupe nimmt. Das ist auch bei Hilde nicht anders. Ganz im Gegenteil.
Hildegard Knefs Leben kann man ohne Einschränkung als bewegt, vielleicht sogar als erfüllt bezeichnen. Von ihren Anfängen als Schauspielerin bei der UFA Mitte der zwanziger Jahre bis hin zum legendären Konzert in der Berliner Philharmonie im Jahr 1966 ? Kai Wessels Film pickt sich etwa 23 Jahre im Leben der Knef heraus um genau dies herauszuarbeiten. Und es wäre noch spielend Stoff für einen zweiten und dritten Teil gewesen. Der Film bemüht sich redlich die gewählte Zeitspanne abzuschreiten, Schritt für Schritt. Von der Affäre mit Reichsfilmdramaturg Ewald von Demandowsky (Anian Zollner) über ihre Flucht in Soldatenuniform, von den ersten Erfolgen am Theater bis zum Durchbruch in Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns. Nichts darf fehlen. Wir erfahren von ihrer Heirat mit dem US-Filmoffizier Kurt Hirsch (Trystan Püttner) und ihren ersten Schritten in Hollywood unter Mithilfe des Filmproduzenten Erich Pommer (Hans Zischler). In Deutschland wiederum ensteht der Skandalfilm Die Sünderin. Die Knef ist endgültig in aller Munde, heutzutage beinahe unvorstellbar, wegen ein bisschen zu viel nackter Haut. Sie flüchtet regelrecht nach Hollywood und startet dort richtig durch. Unter dem Namen Hildegard Neff feiert sie Erfolge, tritt am Broadway auf, heiratet erneut, lebt in Frankreich und England um schliesslich in besagtem Konzert "ihre" Versöhnung mit ihren Landsleuten zu feiern.
Ein Biopic steht und fällt mit seiner Hauptdarstellerin. Heike Makatsch spielt Hildegard Knef und sie ist in dieser Rolle schlichtweg umwerfend. Man kann kaum mehr von einer Rolle sprechen, so intensiv und einfühlsam verkörpert sie die Knef, eine wiedersprüchliche Frau mit Ecken und Kanten. Leider lässt der Film ihr wenig Raum zum Atmen. Zu bestimmend ist das Korsett aus abgehakten Lebensstationen, zu dominant der Wille alles zu erzählen. Der Film verliert über diesem Anspruch eine klare Haltung zu seinem Sujet - das Hauptproblem vieler Biopics. Dennoch, allein wegen seiner Hauptdarstellerin ist Hilde ein Film dem man nicht nur Hildegard Knef Fans empfehlen kann. Thomas Reuthebuch

Hildegard Knef geht einen langen Weg, bis sie zu sich selbst findet: Aus bedrückenden familiären Verhältnissen gelingt ihr der Sprung in die Schauspielausbildung, doch in den letzten Kriegswirren zählt nur mehr das blanke Überleben.
Nach Filmerfolgen und Fehlgriffen, falschen und richtigen Männern, lähmender Langeweile in Hollywood und einer turbulenten Hass- Liebe mit dem deutschen Publikum muss die Kämpfernatur Hilde lernen, dass manchmal andere Dinge zählen als der Ellenbogenkampf im Showbiz: In ihrer eigenen Geschichte und im Inneren ihrer Seele findet sie die Substanz für die "Hilde", auf die sie selbst aber auch das deutsche Publikum immer gewartet hat.
Einer der deutschen Lebenswege nach dem Zweiten Weltkrieg. Hildegard Knef war die Sünderin, ein Kinotraum, ein Weltstar, eine Ikone. Und sehr, sehr cool. Dies ist ihr Leben.