Reality Killed The Video Star

Robbie Williams

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 6. November 2009
Verkaufsrang: 1604 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5099968775223
ASIN: B002KKBO80 (Amazon-Bestellnummer)
Reality Killed The Video Star - Robbie Williams
Nach der doch recht gemischten Resonanz auf Rudebox (2006) plagten Mr. Robbie Williams laut eigenem Bekunden Selbstzweifel, in der Folgezeit schrieb er unrühmliche Schlagzeilen sehr persönlicher Natur. Depressionen, Tablettensucht, Entziehungskur - die Medien stürzten sich genüsslich auf jedes Detail seines Privatlebens. Diese Zeiten der Klatschnachrichten und Skandälchen scheinen vorbei. Auf Reality Killed The Video Star meldet sich der Brite mit einem Paukenschlag zurück, er präsentiert sich wieder erstarkt und legt eine offenherzige Standortbestimmung vor. Gleich im beatlesken Eröffnungstitel "Morning Sun" singt er davon, dass nach einer langen Nacht endlich die Sonne wieder aufgeht, und diese Metapher darf man autobiografisch nehmen. Sie steht für den neuen Abschnitt in der Karriere, der mit dem exzellenten Album eingeläutet wird.
In stilistisch sehr unterschiedlichen Songs präsentiert Robbie sämtliche Facetten seiner Persönlichkeit. Er kehrt in "Do You Mind" zur fuzzsatten E-Gitarre den Rocker heraus, zeigt sich in der wunderschönen Orchesterballade "Blasphemy" von seiner empfindsam-sanften Seite, hat Spaß beim Tanzen zur technoiden Computerelektronik von "Last Days Of Disco", lässt uns in "Won't Do That" an seinen amourösen Gefühlen teilhaben, setzt sich in "Starstruck" mit der eigenen Prominenz und den mitunter unangenehmen Folgen auseinander und gibt sich im rätselhaften Songtext von "Deceptacon" betont besinnlich. So gewährt der 35-jährige den Fans ein ums andere Mal einen unverstellten Blick in seinen Seelenhaushalt.
Mit tatkräftiger Unterstützung von Meisterproduzent Trevor Horn (Frankie Goes To Hollywood, Art Of Noise) und Co-Autoren wie Chaz Jankel (Ian Dury & The Blockheads) und Guy Chambers (Tokio Hotel, Kylie Minogue, Tina Turner) liefert Robert Peter Williams sein bislang reifstes Album ab. Das ehemalige Mitglied von Take That hat die Lektionen, die ihm das Leben bislang aufgab, anscheinend gelernt. Reality Killed The Video Star jedenfalls klingt nach geläutertem Megastar: Der Lausbub aus Stoke-on-Trent ist unverkennbar erwachsen geworden. - Harald Kepler

Den größten Teil von Reality Killed The Video Star hat Robbie in seinem Heimstudio in Los Angeles geschrieben und in London aufgenommen. Für die Songs hat er auf vielfältige Art und Weise mit anderen Songwritern zusammengearbeitet, darunter Kelvin Andrews & Danny Spencer, Brandon Christy, Richard Scott und Scott Ralph, Chaz Jankel, Guy Chambers und Fil Eisler. Produziert wurde das Album von dem legendären Trevor Horn. "Er hat dem Album etwas hinzugefügt, was ich auf den anderen Alben nicht hatte ? sein Genie?, so Robbie. "Ich denke, es klingt einfach fett ? Stück für Stück für Stück.?
Die stilistische Bandbreite ist so weitgreifend und überbordend, wie man es seit dem ersten Album von Robbie Williams kennt. "Ich habe eine riesige Geschmackspalette. Mir war gar nicht bewusst, dass man dies eigentlich nicht so ohne Schwierigkeiten machen kann. Aber es gibt immer Fälle, die eine Ausnahme von der Regel sind, und das trifft auf mich schon eine ganze Weile zu. Und ich mag es eigentlich, die Ausnahme von der Regel zu sein ? ganz gleich, was für eine Regel es ist.?
Der Tenor und die Themen der Songs sind nicht minder abwechslungsreich. Von der apokalyptisch-verschwörerischen ersten Single "Bodies? ("it?s the modern middle ages?, heißt es darin) bis zur Hymne auf einen gefallenen Stern ("Morning Sun?); von der heutigen Sucht nach Ruhm in "Starstruck? bis zu "Won?t Do That To You?, welcher das wohl älteste Thema überhaupt aufgreift: "mein allererstes Liebeslied?. Über einige Songs grübelt er jetzt noch ? "Einige Songs, die ich nun singe, handeln von der Zukunft?, sinniert er ?, andere Songs resultieren aus der Zeit, in der er über vieles nachdenken konnte. "Ich habe ja nun schon einige Zeit auf diesem Planeten verbracht und zwischen dem Beginn meiner Karriere und jetzt bereits einige Jahre auf dem Buckel. Jetzt schaue ich zurück und frage mich, wo um Gottes willen ist all die Zeit geblieben? Was ist passiert? Ich fühle mich noch immer wie 23. Nichts hat sich geändert ? und doch hat sich alles geändert.?
Am 6. November 2009, wenn sein erstes Album seit drei Jahren erscheint, kann man sich vom Resultat all dessen überzeugen. Und Robbie Williams kann es kaum abwarten: "Ich will es jetzt unbedingt wissen. Was ich damit meine, ist, dass ich an einen Wendepunkt in meiner Karriere gelangt bin. Die nächste Scheibe entscheidet über meinen zukünftigen Weg. Es gab einige großartige Songs bis hierhin, aber das vergisst man schnell. Man vergisst, was man gemacht hat. Das ist alles irgendwie Vergangenheit. Mir ist ein wenig bange, weil ich seit drei Jahren nichts gemacht habe, aber ich bin immer ein wenig ängstlich, bevor ich ein neues Album herausbringe ? so bin ich nun mal. Ich freue mich schon darauf, auf die Leute zuzugehen und ihnen vorzusingen. Auch auf die Reaktion bin ich gespannt. Ich möchte, dass sie sich beschwingt fühlen, dass sie tanzen, dass sie 50 Minuten lang vergessen, wer sie sind und wo sie sind. Ich möchte auch, dass sie mit der Musik etwas anfangen können, was man nicht sagen kann, bevor sie erscheint. Aber ich glaube an ihren Zauber. Es ist meines Erachtens nach ein hinreißendes Album. Es ist eine Platte, die mir am Herzen liegt und auf die ich stolz bin ? sie ist verdammt noch mal brillant und ich will, dass mir die Leute da zustimmen. Dieses Album soll dasjenige sein, auf das sich die Leute beziehen, wenn sie an Robbie Williams denken: ?Yeah, Reality Killed The Video Star?.?